Den erhofften vierten Saisonsieg in der 2. Basketball-Bundesliga ProB Süd brachte auch der Trainerwechsel von Simon Bertram zu Derrick Taylor zumindest im ersten Versuch nicht. Doch beim am Ende zu hohen 82:91 (36:37) gegen die Iserlohn Kangaroos zeigte der BBC COBURG zumindest vielversprechende Ansätze, die Hoffnung machen für die anstehenden Aufgaben im Abstiegskampf.
Der neue Coburger Headcoach Derrick Taylor schickte mit den Guards Eividas Molosciakas und Byron Sanford, Flügel Steffen Walde, Forward Christopher Wolf und Center Daniel Stawowski eine leicht veränderte Startaufstellung ins Rennen. In der Anfangsphase bewegten die Hausherren den Ball sehr ordentlich und erarbeiteten sich immer wieder offene Wurfpositionen. Abgesehen von einem Sanford-Dreier zum 5:3 und einem akrobatischen Korbleger des angeschlagen von der Bank gekommenen Jordan Burris zum 11:8 fiel allerdings zunächst nicht viel durch die Reuse und die Gäste aus dem Sauerland lagen nach zehn Minuten knapp mit 15:19 in Front.
Der Einsatz stimmt, das Glück fehlt
Das Wurfglück war den Vestestädtern auch in der Folge nicht geneigter, aber die Mannschaft setzte zumindest Derrick Taylors Ankündigung vor dem Tip-off konsequent um: Ob es Stawowski war, der sich auf den Linoleumboden warf, um einen verloren geglaubten Ball zu retten, Molosciakas, der ein Offensivfoul aufnahm oder Walde, der mehrmals in Folge nach Fehlwürfen seiner Teamkollegen dem orangefarbenen Leder nachging und zweite Chancen schaffte – jeder Coburger kämpfte bis zum Umfallen. Ein ästhetischer Hingucker war die Partie sicher nicht, aber mangelnden Einsatz konnte man keinem Beteiligten vorwerfen. Mit einer hauchdünnen Führung für die Kangaroos, die vorranging durch Einzelaktionen ihrer drei Topspieler Sören Fritze, Donte Nicholas und Julian Scott zu Punkten kamen, ging es in die Kabinen (36:37, 20.).
Nach Wiederbeginn war auf Seiten des BBC COBURG „Smallball“, also eine extrem kleine Aufstellung, angesagt. Für den mit drei persönlichen Fouls vorbelasteten Daniel Stawowski rückte Christopher Wolf auf die Centerposition, Anell Alexis und Burris übernahmen die Forward-Spots. Die Begegnung blieb zerfahren, aber auch enorm intensiv und spannend. Max von der Wippel per Hakenwurf und Yasin Turan, der beim Dreierversuch gefoult wurde und alle drei Freiwürfe einnetzte, sorgten für einen knappen BBC-Vorsprung nach dem dritten Abschnitt (53:52, 30.).
Nicholas und Khartchenkov zu stark
Im Schlussviertel sahen die 607 Zuschauer in der HUK-COBURG arena weiterhin einen offenen Schlagabtausch. Auf Seiten der Sauerländer spielte sich vor allem Donte Nicholas immer mehr in den Vordergrund. Der athletische US-Forward hängte Stawowski zunächst sein fünftes Foul an und erhöhte dann mit energischen Bewegungen in der Zone auf 72:78. Der BBC COBURG kam durch Burris zwar noch einmal auf vier Punkte heran, doch gegen Nicholas, der am Ende 31 Zähler und sechs Rebounds verzeichnete, und den jetzt stetig besser treffenden Routinier Nikita Khartchenkov war kein Kraut mehr gewachsen.
Alles in allem war es dennoch ein Rückrundenauftakt, der Mut macht für kommende Aufgaben. Die Intensität in der Verteidigung war über weite Strecken solide, im Angriff fehlte bei 21 Prozent Trefferquote von außen trotz zahlreicher gut freigespielter Versuche auch ein wenig das Wurfglück. Am kommenden Sonntag treten die Vestestädter beim deutschen Rekordmeister Bayer Giants Leverkusen an, den sie in der Hinserie beim bis dato besten Saisonauftritt in die Schranken weisen konnten. Bis dahin heißt es für den neuen Cheftrainer „viel reden und noch mehr arbeiten“, wie er nach der Schlusssirene ankündigte.
Statistik BBC COBURG: Burris (17, 1 Dreier), Alexis (14), Wolf (11, 1), Walde (9), Turan (8/1), Stawowski (8), Molosciakas (6), Sanford (5, 1), von der Wippel (4), Eichelsdörfer (0), Eisenhardt, Fichtner.
Beste Werfer Iserlohn: Nicholas (31, 1 Dreier), Fritze (19, 1), Khartchenkov (17, 3).
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