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  • Das Bayernpokal-Halbfinale wird ohne den BBC COBURG stattfinden: Der Spitzenreiter der 1. Basketball-Regionalliga Südost musste gestern beim Zweitregionalligisten TTL Basketball Bamberg mit 74:79 (28:47) die Segel streichen.

    Die Partie in der Bamberger Graf-Stauffenberg-Halle begann…zunächst einmal gar nicht: Weil beim Aufwärmen der ehemalige Coburger Terry Thomas per Dunk eine Korbanlage außer Gefecht gesetzt hatte, wurde der Tip-off um 30 Minuten verschoben und die Handwerker rückten an.

    Während die Verzögerung den hochmotivierten Underdog nur noch mehr anzustacheln schien, wirkte sie bei den Gästen wie ein Schlafmittel. Stark ersatzgeschwächt – Jordan Burris, Fabian Franke und Sasa Gligorovic verfolgten das Geschehen in Zivil auf der Bank, Andreas Albus war gar nicht erst mit angereist – und sichtbar gerädert vom dritten Doppelspieltag seit Jahresbeginn, kamen die Vestestädter in der kompletten ersten Hälfte überhaupt nicht in die Gänge. Der Tabellenzweite der 2. Regionalliga Nord hingegen trumpfte wie entfesselt auf und traf aus allen Lagen. In Korbnähe dominierten die beiden TTL-Amerikaner Joseph Kennerly und Erik Crittenden, die am Ende zusammen auf stolze 40 Punkte und 24 Rebounds kamen, von außen fielen auch schwierigste Dreier. Folgerichtig leuchtete nach zwanzig Minuten ein Zwischenstand von 47:28 für den Außenseiter von der Anzeigentafel, der so manchen Zuschauer dazu veranlasste, sich verwundert die Augen zu reiben.

    Starke Reaktion in Halbzeit zwei

    „Angesichts der hohen Belastungen der letzten Wochen und der zahlreichen Ausfälle kann es mal passieren, dass gar nichts geht. Ich wünsche mir aber ein Aufbäumen, auch für die vielen mitgereisten Fans“, appellierte BBC-Manager Manuel „Bobby“ Fischer beim Pausentee ans Ehrgefühl seines Personals. Der Wunsch der Chefetage war den Akteuren sogleich Befehl: Der BBC kam wie verwandelt und mit deutlich präsenterer Körpersprache aus der Kabine. Binnen sieben Minuten verringerten sie den Rückstand auf erträgliche sieben Zähler (51:58, 28.).

    In der Folge entwickelte sich ein hitziger Pokalfight mit allen klassischen Zutaten: Erbitterter Kampf um jeden Ball, physische Gangart, strittige Schiedsrichterentscheidungen. So holte sich BBC-Headcoach Simon Bertram im Schlussviertel sein zweites technisches Foul ab, was zum einen als zusätzlicher „Wachmacher“ für seine Schützlinge einen taktischen Zweck erfüllte, zum anderen aber auch bedeutete, dass der Wahl-Bamberger die Sportstätte verlassen musste.

    Franke gibt den „Aushilfs-Headcoach“

    So übernahmen kurzerhand Fabian Franke und Sasa Gligorovic das Traineramt. Auch unter der neuen Führung an der Seitenlinie ging die Coburger Aufholjagd weiter: Kevin Eichelsdörfer verkürzte per Dreier noch einmal auf 71:74, doch zur finalen Wende fehlten schlussendlich Kraft, Glück und Konzentration. „Nach einem Auftakt zum Vergessen haben wir Charakter gezeigt, genau das wollten wir sehen. Der TTL hat sich das Weiterkommen aber redlich verdient, immerhin lagen sie über 37 Minuten lang in Führung“, wünschte Coburgs Sportlicher Leiter Matthias Haufer den Gastgebern viel Glück beim Bayernpokal-Finalturnier.

    Der BBC kann nun den Fokus voll und ganz auf die Verteidigung der Tabellenspitze in der 1. Regionalliga legen. Am kommenden Samstag um 19 Uhr wartet bereits die nächste schwere Aufgabe mit dem Derby in Breitengüßbach.

    Statistik BBC COBURG: Walde (22 Punkte, 1 Dreier), Wyczisk (14, 14 Rebounds), Eichelsdörfer (10, 2), Herold (9, 3), Molosciakas (9, 1, 7 Assists), Stawowski, Tritscher (je 4), Turan (2), Eisenhardt (0).

    Beste Werfer Bamberg: Kennerly (22, 12 Rebounds), Crittenden (18, 12 Reb.), Jefferson (13, 2).

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