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  • Der BBC Coburg gewinnt geschwächt sein erstes Saisonspiel in Jena

    Die Vorzeichen für das Eröffnungsspiel der 2. Regionalliga Südost (Staffelung Nord) waren gemischt. Einerseits gelang es noch kurzfristig Kevin Eichelsdörfer als fähige Ergänzung zu verpflichten, auch mit Conner Nord gelang kurz vor dem Start noch einmal ein Glücksgriff, da dieser den Citybaskets Recklinghausen nicht recht in den Kader passen, aber definitiv in Deutschland spielen wollte. Andererseits fehlte in Aufbauspieler Yasin Turan noch immer eine Schlüsselfigur, Center Imamovic würde mit noch heilender Fraktur im Finger spielen müssen, und oben genannter Glücksgriff aus Minnesota bekam bis zum Spieltag am Samstag keine Freigabe.

    So reisten die Coburger also mit zehn spielfähigen Männern nach Jena; zwei von ihnen aus der Jugendmannschaft der Vestestädter. Und schnell wurde deutlich: Der erfahrene Farsin Hamzei, Coach der Thüringer, würde versuchen davon zu profitieren. Die Jenaer pressten von Beginn an in der Verteidigung, ließen keinen Zentimeter zu viel Platz. Jeder einzelne Einwurf wurde zu einer Herausforderung gemacht. Dass dieses Spiel äußerst zäh und intensiv werden würde, war schon nach dem ersten Viertel klar und deutlich auszumachen. Der defensive Druck äußerte sich aber auch in sage und schreibe neun Fouls im ersten Viertel auf Seiten der Gastgeber. Aber auch sieben Steals aus zwölf Ballverlusten der Coburger erstritten sich die Jenaer so in den ersten zehn Minuten. In der Offensive trafen die Jenaer mit drei versenkten Langdistanzwürfen die Hälfte ihrer Dreier und übertrumpften damit auch die zehn versenkten Freiwürfe ihrer Gäste (83%). So waren es nach einer 2:5-Führung der Coburger auch die Hausherren, die über einen 8:0-Lauf das Blatt wendeten und letztlich mit einer 25:19-Führung die erste Periode auf ihrer Seite sahen.

    Auch in der zweiten Hälfte legten die Jenaer mit einem 5:0-Start noch eine Schippe drauf und erreichten mit dem Stand von 30:19 ihren höchsten Vorsprung der Begegnung. Bei Jena war es vor allem Richard Rietschel, der da weitermachte wo er aufgehört hatte. Mit einer Wurfquote von 100%, bei 19 Punkten, bereitete der 1,96m große Forward den mitgereisten Coburger Fans ordentliche Kopfschmerzen. Glücklicherweise waren bei den Gastgebern nicht alle mit einem solch glücklichen Händchen gesegnet und die Coburger übernahmen gegen Ende des zweiten Abschnitts doch noch ein mal das Ruder. Kapitän Albus und seine zwei Flügel Walde und Eichelsdörfer spielten die ersten 20 Minuten durchgehend und verhalfen den Oberfranken mit 36 Punkten zu einer Halbzeitführung von 40:44.

    Nach der Halbzeitpause jedoch wurden die Vorteile einer tiefen Bank und jungen Beinen wieder deutlicher. Die Gastgeber ließen einfach nicht ab. Dazu fanden sie im Abschluss auch deutlich häufiger das Netz. Obwohl es die Jenaer waren, die hohen Defensivdruck ausübten, waren sie es doch selbst, die bis zum Ende des dritten Viertels den Ball 24 mal verloren hatten. Drei mal öfter als ihre Gegner. Vor allem im Nachgang und von der Linie konnten die Coburger bisher punkten; als das im punkteschwächsten Viertel der Coburger (18) nun auch nicht mehr so recht klappen wollte, ging es 70:62 in die vorerst letzte Periode.

    So effizient Rietschel bisher auch geworfen hatte (89%), so inneffizient ging er nun im letzten Abschnitt mit dem Ball um. Gleich drei mal gab er diesen in wenigen Minuten an die Coburger ab. Diese blieben in Schlagdistanz und kämpften sich Mal um Mal heran. Immer wieder schien das Spiel fast gelaufen zu sein, doch dann überzeugte Herold mit neun schnellen Punkten aus der Distanz. Der Scharfschütze, der in den ersten 30 Minuten keinen Punkt verzeichnen konnte, kreuzte genau in den richtigen Momenten auf und pushte die Mannschaft immer wieder. Mit vier Sekunden auf der Spieluhr waren es nunmehr drei Punkte die die Mannschaften trennten. Jena führte 93:90, als Eichelsdörfer den Einwurf entschlossen forderte und den Ball so schnell er konnte in Richtung Thüringer Korb beförderte. Eichelsdörfer, der über das gesamte Spiel auf dem Feld stand, hatte bis dahin eher eine durchwachsene Wurfbilanz (20%). Nichtsdestotrotz stieg er vor der Dreierlinie auf und setzte zum Wurf an. Ein Pfiff. Viel Aufregung. Eine Sirene. Die Spielzeit war abgelaufen, doch vorher wurde das Foul gepfiffen. Und das beim Dreierversuch. Die Last der gesamten Partie, die nunmehr fast zwei Stunden angedauert hatte, lastete auf den Schultern des neusten BBC-Zugangs. Kevin Eichelsdörfer verwandelte alle drei Würfe souverän und wurde mit Jubel von Seiten der Tribüne und der Bank belohnt.

    Auch in den letzten fünf Minuten ließ die Intensität natürlich nicht nach. Doch die Erschöpfung war allen ins Gesicht gezeichnet. Am Ende war es erneut Eichelsdörfer, der die Verantwortung auf sich nahm. Mit einem beherzten Zug zum Korb, einer kurzen Passfinte und einem Korbleger verhalf er den Coburgern zur letzten Führung des Spiels. Bilanz: fünf Führungswechsel und ein Spiel, das neun mal einen Gleichstand gesehen hatte. Völlig zurecht feierten die Coburger in fremder Halle als hätten sie ihr wichtigstes Spiel gewonnen. Denn neben den Ausfällen vor Spielbeginn, waren es nach Ablauf der regulären Spielzeit noch vier weitere Spieler, die in der Verlängerung nicht zum Einsatz kamen. Imamovic war nach dem dritten Viertel schon wegen Foulbelastung an die Bank gekettet und übernahm die Rolle des Motivators. Zehn Minuten darauf hatten sich auch noch Krauß, Albus und Walde angeschlossen.

 Bester Punktesammler der Begegnung war Steffen Walde mit 30 Punkten, gefolgt von Kapitän Andreas Albus mit 22 und Kevin Eichelsdörfer mit 18. Nächste Woche geht es noch ein Stück weiter als nach Jena. Dann treffen unsere Jungs auf Dresden.

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