Halbfinalspiele ComWer-Cup: Phasenweise gut mitgehalten

BBC COBURG unterliegt Dresden mit 65:89 / Crailsheim überrollt TV Langen

In den Halbfinalspielen des 1. ComWer-Cup 2016 am Samstag haben sich erwartungsgemäß die hoch favorisierten Vereine aus der 2. Basketball-Bundesliga Pro A durchgesetzt. Während der BBC COBURG vor knapp 250 Zuschauern den Dresden Titans beim 65:89 zumindest phasenweise Paroli bieten konnte, blieb der TV Langen beim 57:117 gegen die Crailsheim Merlins chancenlos.

BBC COBURG – Dresden Titans 65:89 (29:46)

„Wow, schöne Halle“, entfuhr es Titans-Center David Sturner beim Betreten der HUK-COBURG arena anerkennend. Danach war allerdings schnell Schluss mit den Nettigkeiten: Mit einem 13:0-Auftaktlauf wurden die zwei Klassen tiefer spielenden Vestestädter zu Beginn der Partie von den Sachsen förmlich überrannt und hatten der Geschwindigkeit, Größe und Athletik der Gäste anfangs nur wenig entgegenzusetzen. Nach der Hereinnahme von Neuzugang Eividas Molosciakas und US-Boy Jordan Burris bekam das Team von Headcoach Simon Bertram defensiv mehr Zugriff. Gleich dreimal gelang es dem agilen Burris, Wurfversuche seiner Dresdner Gegenspieler zu blocken und anschließend den Schnellangriff einzuleiten. Vorne trafen Molosciakas, der die gesamte Titans-Verteidigung umkurvte und per Korbleger abschloss, und Steffen Walde von der Dreierlinie zum bereits wesentlich freundlicher anmutenden Zwischenstand von 12:20.

In der Folge pendelte sich die Differenz bei zehn bis fünfzehn Punkten ein. Während auf Coburger Seite nun Guard Sasa Gligorovic aufdrehte und acht Punkte in Serie beisteuerte, konnten sich die „Elbtitanen“ immer wieder auf Randal Holt verlassen. Der pfeilschnelle Aufbauspieler zeigte, warum er in der letzten Saison zum Spieler des Jahres in der Pro B gewählt wurde und dominierte die Partie nach Belieben. Am Ende gingen 27 Punkte und zahlreiche direkte Korbvorlagen aufs Konto des kleinen US-Amerikaners.

Nach der Pause wiederholte sich der Spielverlauf der ersten Halbzeit. Die Titans kamen hellwach aus der Kabine und zogen mit einem neuerlichen 14:0-Lauf entscheidend davon. Neben Holt zeigten sich auch die langen Leute der Dresdner in Person von Sturner und dem jungen Helge Baues von außen sehr treffsicher und fanden stets eine Antwort auf sämtliche Coburger Verteidigungsbemühungen. Dennoch kämpfte der BBC sich noch einmal heran: Angeführt von Jordan Burris, der am Ende auf 24 Punkte in 24 Minuten Einsatzzeit kam, Walde und dem unermüdlich rackernden Molosciakas gewannen die Gastgeber den vierten Abschnitt mit 18:14. Den Schlusspunkt setzte der an diesem Tag im Angriff glücklose, aber niemals aufsteckende Fabian Franke in allerletzter Sekunde aus der Halbdistanz.

„Wir können viel Positives aus diesem Spiel mitnehmen. Das Team hat Charakter gezeigt und ist immer wieder aufgestanden. Außerdem haben wir uns auch gegen eine starke Dresdner Verteidigung zahlreiche gute Wurfpositionen erarbeitet; es hat lediglich das Wurfglück gefehlt. Ich habe den Jungs in der Kabine zu ihrer Energieleistung gratuliert“, zeigte sich Trainer Bertram durchaus zufrieden mit dem Test gegen den ambitionierten Pro-A-Aufsteiger. Matthias Haufer, Sportlicher Leiter beim BBC COBURG, schlug in die gleiche Kerbe: „Es ist uns zweimal gelungen, uns aus einem tiefen Loch selbst wieder auszugraben. Von einem kombinierten 0:27 in den Anfangsphasen beider Halbzeiten abgesehen konnten wir das Spiel ausgeglichen gestalten.“ Etwas enttäuscht zeigte sich Haufer angesichts der spärlichen Resonanz, nicht aber was die Unterstützung für seine Mannschaft anbelangt: „Dass bei einem derart hochkarätigen Teilnehmerfeld nur circa 250 Zuschauer in die Halle kommen, ist schon ein bisschen schade. In Anbetracht der zahlreichen Veranstaltungen, der Ferienzeit und des tollen Grillwetters habe ich dafür aber natürlich auch Verständnis. Denjenigen, die den Weg in die Halle gefunden haben, möchte ich ein Kompliment machen; es war richtig laut!“

Beste Werfer: Burris (24,3 Dreier), Walde (15, 1), Gligorovic (12, 2) – Holt (27, 4), Baues (18, 1), Sturner (15, 1)

Crailsheim Merlins – TV Langen 117:57 (55:32)

Im zweiten Halbfinale hatten die Crailsheim Merlins nur wenig Probleme, sich gegen den ersatzgeschwächten Erstregionalligisten TV Langen durchzusetzen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten in der ersten Halbzeit, als die Südhessen bis auf 24:31 herankamen, zog der Pro A-Vertreter nach der Halbzeitpause angeführt von den BBL-Veteranen Konrad Wysocki und Chase Griffin mit einem 22:0-Lauf schnell uneinholbar auf 79:34 davon. Während sich das Scoring bei der Mannschaft des finnischen Trainer Tuomas Iisalo auf viele Schultern verteilte, hielt bei den Langenern vor allem der US-Forward Preston Ross mit 26 Punkten und sechs Rebounds seine Farben einigermaßen im Spiel.

Beste Werfer: Griffin (22, 6 Dreier), Jost (18), Moore (16) – Ross (26, 4)