Die Vorzeichen vor dem Spiel gegen die TG s.Oliver Würzburg erinnern an das Hinspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Süd: Als der BBC Coburg zum Saisonauftakt bei den Unterfranken antreten musste, fehlte mit Princeton Onwas ein wichtiger Spieler. Wenn die Würzburger am Sonntag (16 Uhr, HUK-COBURG arena) auf der Lauterer Höhe gastieren, sind die Vestestädter ebenfalls dezimiert.
Heißt das, dass sich die Coburger also direkt wieder auf eine Niederlage gefasst machen müssen, wie schon im Hinspiel? „Dieses Mal haben wir ja unsere Fans im Rücken, da bin ich direkt schon etwas positiver gestimmt“, schmunzelt Coburgs Cheftrainer Ulf Schabacker. Dabei ist dem Coach eigentlich kaum zu lachen zu Mute: Nachdem sich Anfang der Woche Christopher Wolf mit einem gebrochenen Finger für den Rest der regulären Saison abmeldete, musste in dieser Woche auch Center Tidjan Keita aussetzen. Der Franzose war gegen Elchingen umgeknickt und erlitt eine leichte Knöchelverletzung. Sein Einsatz gegen Würzburg ist noch fraglich.
Die Würzburger haben nach dem Auftaktsieg über den BBC eine beeindruckende Saison hingelegt und sich auf Tabellenplatz zwei festgesetzt. Trainer Eric Detlev kann mit Cameron Hunt einen der überragenden Spieler der bisherigen ProB-Saison vorweisen: Der US-Amerikaner ist mit 21,8 Punkten Topscorer der gesamten Liga, spielt darüber hinaus noch 4,2 Assists im Schnitt und greift sich 5,0 Rebounds. Der 1,92 Meter große Guard ist sowohl am Brett als auch von der Dreierlinie (39,7 Prozent Wurfquote) erfolgreich und dürfte sich mit seinen starken Leistungen im Dress der Würzburger für höhere Aufgaben empfohlen haben.
“Das gehört zum Besten in der ProB”
Bereits höhere Weihen erspielt hat sich Rytis Pipiras. Der 2,01 Meter große Litauer, der dem BBC im Hinspiel 24 Zähler einschenkte, wurde immerhin vier Mal in die Würzburger Erstliga-Mannschaft berufen, wo er im Schnitt 4,5 Punkte verbuchte. Bei der ProB-Truppe ist der wurfstarke Power Forward mit 17,2 Zählern und 5,4 Rebounds im Schnitt absoluter Leistungsträger. Ohnehin sind die Unterfranken unter dem Korb besonders stark besetzt: Neben Pipiras warten mit Fynn Fischer (2,08 Meter) und Jonas Weitzel (2,05 Meter) zwei junge deutsche Riesen, die mit ihrer Länge und Masse nur schwer zu kontrollieren sind. „Das gehört mit zum Besten, was es in der ProB gibt“, zollt Schabacker dem Gegner Respekt. „Wir werden aber trotz unserer Personalsituation an unserem Konzept festhalten und Vollgas geben.“
Ein besonderes Spiel ist die Partie natürlich für die Würzburger im Coburger Kader: Constantin Ebert und Daniel Urbano stammen aus der Residenzstadt am Main und haben ihre ersten basketballerischen Gehversuche in der Jugendabteilung der Würzburger gemacht, standen für die TG in der ProB auf dem Feld – Ebert sogar fünf Mal für die Erstliga-Truppe. Da ist klar, dass die Partie gegen die Heimat kein Spiel wie jedes andere ist. „Ich freue mich schon sehr darauf – vor allem darauf, dass wir uns für die Hinspielniederlage revanchieren können“, gibt sich Urbano kampfeslustig.
Klappt die Playoff-Qualifikation?
Doch nicht nur, weil es gegen Würzburg geht, ist das Spiel ein besonderes – natürlich geht es auch noch um einiges. Nach der Niederlage gegen Elchingen in der vergangenen Woche sind die Coburger noch nicht rechnerisch sicher für die Playoffs qualifiziert. Am Sonntag können Ebert, Urbano und Co. mit einem Sieg allerdings endgültig die Teilnahme am Viertelfinale fest machen.