• Barmer Logo
  • Eins muss man dem BBC Coburg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Süd lassen: Auch, wenn ein Heimspiel verloren geht, so ist es doch bis in die Schlussminuten beste Unterhaltung und Spannung pur. Da war auch das 90:94 (56:49) gegen den Tabellenzweiten TG s.Oliver Würzburg am Sonntag keine Ausnahme.

    Zuvor war den 922 Zuschauern, darunter viele Mitarbeiter von BBC-Spieltagspresenter Kirchner Elektrotechnik, in der Arena auf der Lauterer Höhe einiges geboten worden: Schneller, spektakulärer Basketball auf beiden Seiten, Dreier, Dunks und ein lange Zeit führender BBC Coburg. Zumindest letzteres sollte sich allerdings im Schlussviertel unglücklicherweise ändern.

    Die Vestestädter waren gut in die Partie gestartet: Der Franzose Tidjan Keita übernahm den Posten von Kapitän Christopher Wolf (Fingerfraktur) in der Startaufstellung und fügte sich direkt gut ins Spielgeschehen ein. Die bestimmenden Akteure in der Anfangsphase waren allerdings ausgerechnet die beiden Ex-Würzburger im Coburger Kader: Constantin Ebert und Daniel Urbano kombinierten zur 19:11-Führung – und das nach gerade einmal fünf Minuten.

    Beide Teams drückten voll aufs Gas

    Beide Mannschaften drückten ordentlich aufs Gas, und schon hier zeigte sich, was den Coburgern im Verlauf des Spiels immer wieder Probleme machen sollte: Das Umschaltspiel von Angriff auf Verteidigung klappte nicht und erlaubte den Unterfranken immer wieder leichte Zähler im Fastbreak. Schon die Führung nach dem ersten Viertel (26:22, 10.) hätte höher ausfallen können, und nachdem kurz darauf die Gäste sogar ihrerseits an Coburg vorbeizogen, drohte die Partie kurz zu kippen. Dann aber lief es vorne wieder besser beim BBC: Keita mit einem krachenden Dunk und Sven Lorber im Fastbreak besorgten das 49:39 und zwangen die Würzburger zur Auszeit (17.). Mit 56:49 für Coburg ging es in die Halbzeitpause.

    Und es ging gut weiter: Der BBC-Vorsprung vergrößerte sich wieder, langsam zogen die Vestestädter wieder davon: Als Constantin Ebert unter lautem Jubel der Fans einen Dreier zum 65:54 (24.) einnetzte, stand die bis dato höchste Führung des Spiels auf der Anzeigetafel. Es sollte auch die höchste bleiben.

    Fataler Fehlpass am Ende

    Denn nun starteten die Würzburger einen Lauf, ließen sich auch durch eine zwischenzeitliche Coburger Auszeit nicht beirren und glichen binnen zwei Minuten aus (65:65, 26.). Nun entwickelte sich ein absoluter Krimi, mit einem ausgeglichenen Spielstand ging es in den letzten Spielabschnitt (74:74, 30.).

    Nun merkte man den Coburgern auch langsam an, dass neben dem verletzten Kapitän Wolf auch Youngster Nico Wenzl aufgrund von schulischen Verpflichtungen nicht zur Verfügung stand. Mit Ebert, Keita und dem einmal mehr überragend aufspielenden Princeton Onwas standen gleich drei Spieler länger als 35 Minuten auf dem Spielfeld.

    Beide Teams setzten immer wieder harte Treffer: Setzte Coburg sich mit einem 9:3-Lauf auf 84:78 ab, konterten die Gäste von Main mit zwei Distanzwürfen ihrerseits und glichen das Spiel so Mitte des Viertels wieder aus. Als Keita nach Assist von Jevon Perschnick einen Alley-Oop wuchtig durch den Korb donnerte, stand die Halle Kopf! So laut wie in dieser Saison noch nicht hatten die Fans ihren großen Anteil daran, dass die Würzburger nun an der Freiwurflinie nervös wurden: Stechmann, Pipiras, Hunt trafen gemeinsam nur einen von sechs Schüssen, auch Albus ließ noch einen liegen – doch Coburg konnte nun vorne die Würzburger Verteidigung nicht mehr überwinden. Als Keita dann weniger als eine halbe Minute vor dem Ende beim Stand von 88:91 aus Coburger Sicht einen fatalen Fehlpass zu Stechmann spielte, war die Partie entschieden.

    “Das ist eine Einstellungssache”

    „Es ist das Schlimmste für eine Mannschaft, wenn du vorne scorst und schwupp, ist hinten der Ball wieder im Netz. Das killt dich“, ärgerte sich Coburgs Cheftrainer Ulf Schabacker über das nachlässige Verteidigungsverhalten seiner Schützlinge. „Das ist eine Einstellungssache, das muss sich die Mannschaft jetzt vorhalten lassen.“ Auch Constantin Ebert war nach dem Spiel unzufrieden: „Wir sind mit dem Würzburger Umschaltspiel in der zweiten Hälfte nicht klargekommen. Daran müssen wir arbeiten.“

    BBC Coburg: Ebert (14, 7 Assists), Herbst (n.e.), Dippold (2), Lorber (6), Urbano (17, 7 Rebounds), Keita (17, 13 Rebounds), Bär (3), Perschnick, Onwas (31, 10 Rebounds).

    TG s.Oliver Würzburg: Stechmann (5), Hadenfeldt (14), Eisenberger (15, 5 Rebounds), Leonhardt (4), Pipiras (17, 5 Rebounds), Albus (8, 6 Rebounds, 6 Assists), Jaschewski, Weitzel (10), Hunt (21, 6 Rebounds, 6 Assists).