Nach zuletzt zwei Niederlagen nacheinander in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Süd will der BBC Coburg zurück in die Erfolgsspur. Da bietet sich ein Spiel beim Tabellenschlusslicht Basketball Löwen in Erfurt an, möchte man meinen. Doch die Partie am Samstag (18 Uhr, Riethsporthalle Erfurt) hat ihre Tücken.
Die Coburger sind Gast bei einem besonderen Event: Bereits ab 15.30 Uhr sind die Türen der Riethsporthalle geöffnet, da zunächst mit den Thuringia Bulls gegen die Roller Bulls Ostbelgien ein Spiel der Rollstuhl-Basketball-Bundesliga stattfindet. Danach gilt es dann für den BBC mit der Unterstützung von einer großen Gruppe Auswärtsfans, im „A73-Derby“ zu bestehen.
Mit nur zwei Siegen aus den bisherigen 18 Saisonspielen sind die Löwen abgeschlagener Tabellenletzter, haben derzeit fünf Siege Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Allerdings: Einer der beiden bisherigen Saisonerfolge kam erst vor knapp drei Wochen, als man überraschend den Tabellenzweiten aus Würzburg mit 104:91 besiegte.
Zwei Engländer neu im Team
Kurz zuvor hatten sich die Thüringer mit zwei neuen Spielern verstärkt. Flügelspieler Adam Thoseby erzielte gegen Würzburg 34 Punkte und legt nach vier Partien im Schnitt 22,8 Zähler auf. Der Brite, zuvor in Australien aktiv, ist seitdem der Hoffnungsträger der Erfurter. Ihm zur Seite steht mit Theo Turner ein Landsmann, der vor allem defensiv für Stabilität sorgen soll. Der 2,13-Meter-Hüne begann die Saison beim englischen Erstligisten Plymouth und greift sich in nur 20 Minuten Einsatzzeit pro Spiel satte 11,0 Rebounds.
Auch der dritte Schlüsselspieler im Team von Trainer Florian Gut war beim Coburger 80:69-Erfolg im Hinspiel noch nicht im Löwen-Dress unterwegs. Guard Maximilian Kuhle bringt fast zehn Jahre Zweitliga-Erfahrung mit und ist mit 20,9 Punkten je Spiel ein brandgefährlicher Scorer. Zuletzt verloren die Erfurter zwar in Oberhaching, mussten dabei aber auf ihren Allrounder Robert Franklin verzichten. „Wenn er gegen uns wieder dabei ist, verändert es das gesamte Spiel der Löwen“, weiß Carsten Richter, der sportliche Leiter des BBC. „Gegen eine volle Halle und eine Mannschaft, die sich in den letzten Wochen gut verstärkt hat, die dazu jeden Sieg zum Überleben braucht – das wird hart.“
Trotz der Tabellensituation also keine leichte Aufgabe für die Vestestädter, die auch in Erfurt auf ihren Kapitän Christopher Wolf (Fingerfraktur), Shore Adenekan (Achillessehnenriss) und Johannes Krug (Kreuzbandriss) verzichten müssen.
Mit einem Sieg endlich rechnerisch die Playoffs klarmachen
In der Riethsporthalle wollen die Coburger dann auch endlich das wochenlange Bangen um die Playoffs beenden: Siegt der BBC, steht die Playoff-Teilnahme endgültig auch rechnerisch fest. Selbst bei einer Niederlage müssten die Coburger im Nachgang jedoch sämtliche noch ausstehenden Partien verlieren und zeitgleich der FC Bayern München II zwei seiner drei Spiele gewinnen, darunter das letzte Spiel in Coburg mit mindestens neun Punkten Differenz.
Das Spiel gegen Frankfurt allerdings dürften die Bayern nicht gewinnen, sonst würde Coburg auch hier aufgrund des direkten Vergleiches wieder in die Playoffs rutschen. Kurz gesagt: Selbst im Falle einer Niederlage bedarf es eines außergewöhnlichen Saisonendes, um das erstmalige Erreichen des Viertelfinales noch zu verhindern. Aber Richter will auf Nummer sicher gehen: „Eine Niederlage würde es nicht schwieriger machen, in die Playoffs zu kommen. Aber wir wollen ein Zeichen setzen und endlich Sicherheit haben. Dazu würden wir uns weiterhin auf Rang drei festsetzen, wenn wir gewinnen.“