Fünf Mal in Folge gewann der BBC Coburg zuletzt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Süd. Da sollte es doch kein Problem sein, gegen Aufsteiger TSV Oberhaching Tropics den sechsten Sieg in Serie einzufahren. Doch wer so denkt, könnte am Samstag (19 Uhr) in der HUK-COBURG arena eine böse Überraschung erleben.
Zwar konnte der Münchener Vorstadtklub bislang in dieser Saison nur einmal gewinnen, doch fast immer schnupperte die erfahrene Truppe von Coach Mario Matic lange am Sieg und könnte mit ein wenig mehr Glück auch problemlos weiter oben in der Tabelle zu finden sein. Erstmals in ihrer Geschichte spielen die „Tropics“ in dieser Saison in der ProB. In Coburg waren sie jedoch bereits zu Gast: Als die Coburger 2017 ihren Meistertitel in der Regionalliga Südost feierten, hieß der Gegner am letzten Spieltag Oberhaching: vor der Meisterfeier gab es damals einen 94:67-Sieg für den BBC.
Das ist aber inzwischen alles in den Geschichtsbüchern abgelegt. Anno 2019 gilt es für die viertplatzierten Vestestädter gegen den Tabellenvorletzten, den Fokus nicht zu verlieren. „Wir haben gegen Gießen eine echte Gala gezeigt. Aber Zufriedenheit ist etwas schwieriges im Sport“, warnt auch BBC-Cheftrainer Ulf Schabacker. Der Trainerfuchs hatte in dieser Spielzeit bereits die schwierige Aufgabe, seine Mannschaft nach vier Niederlagen in Folge so zu motivieren, dass sie in der Lage ist, Spiele zu gewinnen. Nun muss er nach fünf Siegen in Serie einerseits den Fokus und den Respekt vor dem Gegner hochhalten, andererseits darf er das Selbstvertrauen seiner Schützlinge nicht beschädigen.
Insider-Wissen über Kleber
Unter dem Korb muss der BBC auf Moritz Wohlers aufpassen. Der 35-Jährige Routinier bringt BBL- und ProA-Erfahrung mit, geht in seine siebte Saison für Oberhaching und ist mit 14,6 Punkten sowie 8,3 Brettern im Schnitt sowohl der beste Scorer als auch der Toprebounder seiner Mannschaft.
Bei Ferdinand Kleber wiederum kann Coach Ulf auf Insider-Wissen zurückgreifen: Der Forward, Bruder von NBA-Star Maximilian Kleber, stammt aus Würzburg und spielte gemeinsam mit Constantin Ebert und Daniel Urbano 2015/2016 in der ProB-Truppe der Unterfranken, wo er damals den Platz des heutigen BBC-Kapitäns Christopher Wolf einnahm. Auch Tropics-Center Sebastian Rauch gehörte damals zum Kader der Würzburger.
Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison begrüßt der BBC Justin Hedley auf der Lauterer Höhe: Der Guard startete das Spieljahr bei den WhiteWings Hanau, wo er am zweiten Spieltag in Coburg zwei Punkte zum Sieg seines Teams beitrug. Vor drei Wochen wechselte Hedley dann zurück in seine bayrische Heimat. Mit 13,7 Punkten, 4,3 Rebounds und 2,7 Assists pro Spiel weiß der 23-Jährige durchaus im neuen Dress zu überzeugen.
Fragezeichen hinter drei Spielern
„Sie haben keinen echten Profi im Team, sondern sind eine Mannschaft aus Berufstätigen und Studenten. Die muss man dementsprechend bespielen. Insgesamt ist das Team nicht schlecht bestückt, auch Peter Zeis mit seiner BBL-Erfahrung darf nicht in einen Flow kommen, sonst schießt er ebenso gut wie unser Chris Wolf. Und Janosch Kögler ist vielleicht der konstanteste Schütze von außen, kann aber auch zum Korb gehen“, zollt Schabacker dem Gegner trotz des Tabellenplatzes viel Respekt.
Vielleicht auch, weil die personelle Situation bei seiner Mannschaft unter Umständen angespannt sein könnte: Timo Dippold und Shore Adenekan sind unter der Woche im Training umgeknickt, dazu droht Doppellizenzler Jevon Perschnick eine Sperre. Alles Faktoren, die allen beim BBC klar machen dürften, dass die Aufgabe gegen den Tabellenvorletzten nicht so leicht werden wird, wie es auf den ersten Blick scheinen könnte.