In der letzten Auswärtsreise der Saison 2014/15 ging es für die Coburger Basketballer um Coach Michael Böhm in das regionale Mini-Basketball-Mekka Strullendorf. In der modernen Hauptsmoorhalle war schon auf dem Parkplatz erkennbar wie voll die Halle sein würde. Die mitgereisten Coburger Fans trafen beim Spiel gegen die Regnitztal Baskets auf ihr Pendant. Zum Saisonende wartete hier eine schwere Aufgabe auf die Vestestädter: Die junge und hoch motivierte Truppe der Regnitztaler hatte im Jahr 2015 noch kein Spiel verloren.
Das Spiel begann intensiv. Gerade in der Verteidigung schenkte man sich an beiden Enden nichts. Etwas geschickter im Abschluss zogen die Regnitztaler auch das Tempo in der Offensive an und fanden mit schnellen Pässen immer wieder gute Abschlüsse oder Chancen aus der Mitteldistanz. Die Coburger fanden sich in der Verfolgerrolle wieder, zogen aber immer wieder nach. Nur vier Zähler trennten die Teams zum Ende des ersten Abschnittes. 19:23 ging es ans zweite Viertel.
Das zweite Viertel war gerade für Coburg recht bald von Frust geprägt. Die harte Verteidigung schaukelte gegenseitige Neckereien hoch. Oft empfand die Coburger Bank sich jedoch benachteiligt und dementsprechend machte sie ihrem Frust verbal Platz. Als Aufbau Yasin Turan in einen Pick rannte, vor dem ihn niemand gewarnt hatte, ging er zu Boden. Der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben als er sich die rechte Schulter hielt. Turan, der bis dahin schon zwei Dreier versenkt hatte, musste vom Feld und würde nicht mehr zurückkehren. Mindestens sechs Wochen Pause auf Grund einer Zerrung lautete später die Diagnose. Auch Point-Guard Dilukila war auf Grund einer Verletzung nur in Zivil mitgereist. Ohne Aufbauspieler taten sich die Coburger vor allem gegen die harte Press-Verteidigung der fitten Regnitztaler äußerst schwer. Ein nicht gegebenes Foul an Albus brachte den Kapitän zu einer Gegenreaktion. Nach dem es zu einem kurzen Durcheinander kam, mischte sich auf Flügel Prejean ein um Albus zu verteidigen. Beide erhielten unsportliche Fouls. Für die Regnitztaler gab es Freiwürfe. Immer wieder verschenkte man so Boden den man vorher gutgemacht hatte. So bauten die Baskets souverän weiter an ihrem Vorsprung der zur Halbzeit auf neun gewachsen war.
Auch das dritte Viertel war intensiv umkämpft. Vor allem unter dem Korb ging es immer rabiater zu. So rabiat, dass selbst Chris Reinhardt, eigentlich ein Spieler der sich gut unter Kontrolle hat, des Feldes verwiesen wurde. Nach mehreren kleineren Rangeleien verlor Reinhardt letztlich die Geduld als er nach einem Fouls seines Gegenspielers zu Boden ging weil dieser ihn im eigenen Fall mit den Beinen festhielt. Der Gefahr einer weiteren Verletzung wollte Reinhardt nicht gegenübertreten und fand einige Worte für den Spielzug. Ohne Turan, Dilukila und Reinhardt wurde es selbstverständlich nicht leichter. Doch Korb um Korb kämpfte man auf beiden Seiten. Immerhin gelang es den Coburgern bis zum Ende des dritten Viertels zwei Punkte gutzumachen. 73:66 lautete der neue Spielstand.
Die BBC’ler mussten sich zusammenreißen. Nur gemeinsam würde man noch etwas rausreißen können. Die Regnitztaler jedoch waren auf die Spielsysteme der Coburger gut vorbereitet. So waren es nicht selten tolle Einzelaktionen die in Punkten oder einem Pass auf den freien Mann endeten. Zum Helden der Aufholjagd wurde Kapitän Albus, der in der wichtigsten Phase des Spiels souverän zwei Dreier versenkte und einen Steal in einen Korbleger verwandelte. Unterstützt von Özdil und Stawowski unterm Korb sah es in der Offensive plötzlich ziemlich gut aus. Doch in der Defensive gelang, bis auf ein paar glückliche Steals leider nicht viel. Die Regnitztaler verwandelten immer wieder. Vor allem von Außen. In den letzten Minuten dann drehten die Coburger aber richtig auf. Was bei den Gastgebern nicht im Korb landete musste sofort vom Brett geholt werden. Die Rebounds landeten in Coburger Händen und von da gewohnt schnell im Fast Break. Die Konter taten weh, das wurde schnell deutlich. Lautstark versuchte der Trainer der jungen Baskets, seine Truppe wieder zur Konzentration zu bringen. Doch ein Fast-Break-Dunk von Prejean wurde zum Nagel im Sarg. Selbst ein weiterer Dreier von Timo Dippold, der am Ende sechs Dreier und 33 Punkte verzeichnet hatte, sollte nichts mehr drehen. Mit unglaublichen 31 Punkten im letzten Viertel bewiesen die Coburger mentale Stärke. Die Regnitztal Baskets, die ein intensives und hart umkämpftes Spiel doch noch abgeben mussten, unterlagen am Ende 90:97.
Topscorer für den BBC war Dejon Prejean mit 24 Punkten, gefolgt von Stawowski mit 21 und Albus mit 18. Den darauf folgenden Samstag verlor Spitzenreiter Zwickau seine Partie gegen Gotha. Damit haben die Sachsen nun genau so viele Niederlagen auf ihrem Konto wie Coburg. Der direkte Vergleich jedoch macht Coburg momentan aber wegen einem einzigen Korb zum Zweiten und damit nicht-Aufsteiger. Nächste Woche treffen die Zwickauer jedoch selbst auf Regnitztal. Die Saison bleibt damit also bis zum allerletzten Spiel unglaublich spannend!
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