Der Heimsieg gegen Würzburg hat dem BBC COBURG im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Basketball-Bundesliga ProB neues Leben eingehaucht. Am Samstag um 14 Uhr wollen die Vestestädter bei der zuletzt schwächelnden Reserve des FC Bayern München weiteren Boden gut machen.
Ein frischer Wind weht durch Coburg und das liegt nicht nur an den für die Jahreszeit ungewöhnlich kühlen Temperaturen. Seit dem überzeugenden 90:78-Heimerfolg gegen Würzburg am vergangenen Sonntag spürt man bei den Basketballern des BBC COBURG eine neue Zuversicht, den Ligaverbleib in Deutschlands dritthöchster Spielklasse doch noch zu packen. „Gerade in der Verteidigung war das eine sehr beherzte Leistung gegen einen exzellenten Gegner mit deutlichen Größenvorteilen. Unseren Gameplan haben die Jungs konsequent umgesetzt“, zeigte sich BBC-Headcoach Derrick Taylor einverstanden mit der Darbietung seiner Schützlinge.
Der ehemalige Erstliga-Star weiß jedoch nur zu gut, dass der Sieg im Frankenderby ein Muster ohne Wert wäre, sollte Coburg in den kommenden beiden Duellen mit dem FC Bayern Basketball II leer ausgehen: „Wir haben noch gar nichts erreicht, sondern lediglich unsere Pflicht erfüllt. Jetzt stehen wir etwas weniger schlecht da als vorher, der Weg ist aber nach wie vor lang und beschwerlich.“ Besagter Weg führt den Aufsteiger am Samstagnachmittag in die Landeshauptstadt in ein Kräftemessen mit einem hochtalentierten, aber angezählten Kontrahenten.
Die Zweitvertretung des BBL-Spitzenreiters und EuroCup-Halbfinalisten war als Tabellenneunter der regulären Saison von einer scheinbar komfortablen Position aus in die Playdown-Runde gestartet. Nach zwei Pleiten in Würzburg und zuhause gegen Karlsruhe ist die doppelte Konkurrenz aus Franken dem blutjungen Team des Trainergespanns Oliver Kostic und Demond Greene jedoch gefährlich nahe auf die Pelle gerückt – der Vorsprung der Bayern ist auf zwei Pünktchen zusammengeschmolzen.
Ausreichend Qualität um sich aus dieser misslichen Lage wieder zu befreien ist zweifelsohne vorhanden. Davon konnten sich die Coburger nicht zuletzt bei den beiden verdienten Niederlagen während der regulären Runde überzeugen. In Person von Flügelspieler Karim Jallow steht das vielleicht größte Talent der gesamten ProB in den Reihen der Isarstädter. Der potentielle zukünftige NBA-Akteur kommt im Schnitt auf 19,6 Zähler und 6,3 Rebounds und erzielte in den Aufeinandertreffen mit dem BBC zusammen 51 Punkte. Der österreichische Forward Marvin Ogunsipe ähnelt Jallow in Sachen Spielanlage und steht ihm auch statistisch mit knapp 13 Punkten und neun Abprallern kaum nach. Auf den Guard-Positionen wirbeln mit dem Bosnier Amar Gegic und den deutschen Jugendnationalspielern Georg Beyschlag und Nelson Weidemann ebenfalls hochveranlagte Youngster. Über einen klassischen Center verfügen die Münchner mit Ausnahme des wiedergenesenen Nemanja Markovic nicht, ihr System unterscheidet sich also deutlich von dem der Würzburger, die über weite Strecken mit zwei oder mehr „Großen“ aufwarteten.
„In erster Linie hängt unser Erfolg davon ab, wie wir selbst auftreten“, weiß Forward Anell Alexis, der vor Wochenfrist mit 16 Punkten und sieben Rebounds von der Bank „ein ganz wichtiger Faktor“ (Taylor) war. „Gegen Würzburg haben wir mit dem Mute der Verzweiflung agiert und genau so müssen wir auch in München von der ersten Minute an zu Werke gehen.“ Ob die von Verletzungen zurückkehrenden Yasin Turan und Matthias Fichtner dem BBC COBURG bei dieser schwierigen Mission helfen können, entscheidet sich kurzfristig, ebenso, ob Point Guard Eividas Molosciakas nach seiner Nasen-OP eventuell mit Gesichtsmaske auflaufen kann.
BBC-Fans, die ihre Mannschaft im Audi Dome unterstützen und den bis dato chronisch auswärtsschwachen Oberfranken etwas Heimspielatmosphäre bieten möchten, können sich unter fanbus@bbc-coburg.com die letzten Plätze im Brose Fan-Shuttle sichern. Abfahrt ist um 9 Uhr an der HUK-COBURG arena.
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