Mit einem 99:90 (45:44) über die Dragons Rhöndorf ist der BBC Coburg in die letzten drei Heimspiele der Playdowns in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProB Süd gestartet. Vor 628 Zuschauern in der HUK-Coburg-Arena war Dino Dizdarevic mit 20 Punkten Coburger Topscorer – doch im Schlussviertel drehte ein Spieler auf, der bis dahin blass geblieben war.
Nach den ersten Punkten der Partie durch Kevin Franceschi zum 3:0 entwickelte sich eine ausgeglichene Partie zwischen den bereits sicher geretteten Hausherren und den Gästen, die weiterhin jeden Sieg brauchen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Zwei Freiwürfe von Center Max von der Wippel besorgten das 13:8 (7.), kurz darauf sorgte Dino Dizdarevic mit einem artistischen Korbleger und einem Distanzschuss für das 19:12 (8.) für die bis dahin höchste Coburger Führung.
Doch die Rhöndorfer schlugen im zweiten Viertel schnell zurück, glichen zum 22:22 aus und schnappten sich kurz darauf durch Joe Koschade die Führung (25:27, 12.). Dann kochten die Emotionen hoch: Christopher Wolf und Julian Jasinski gerieten aneinander – kurz darauf musste der Rhöndorfer Power Forward, der auch im Kader von Bundesligist Bonn steht, mit einem technischen und einem unsportlichen Foul die Halle verlassen und verabschiedete sich mit sarkastischen Kusshänden vom Publikum in der HUK-Coburg-Arena. Das beflügelte den BBC zunächst: Die Schützlinge von Trainer Ulf Schabacker wirkten nun wacher, agiler, aggressiver und erhöhten den Druck in der Verteidigung. Die Folge: Rhöndorfer Ballverluste, Chancen für Coburg, davonzuziehen. Allein, es klappte nicht. Zur Pause leuchtete nur ein knappes 45:44 für die Vestestädter von der Anzeigetafel.
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten wieder die Gäste vom Drachenfels: Zur Mitte des Spielabschnitts lagen sie mit fünf Zählern vorn (52:57, 25.). Den Hausherren fehlte offensiv die Durchschlagskraft, zudem hatten sie frühzeitig fünf Teamfouls gesammelt und schickten die Rhöndorfer bei jedem Foul an die Linie. Doch Steffen Walde und Co. kämpften sich zurück in die Partie, gingen mit 64:62 ins Schlussviertel.
Erst langsam hatten die Coburger hier den Schlüssel gefunden: Endlich zogen sie konsequenter in die Zone, punkteten entweder per Korbleger oder hängten den Rhöndorfern Fouls an. Der starke Dino Dizdarevic glich zum 73:73 (35.) aus – und dann begann nun die große Chase-Adams-Show: Der US-Amerikaner, bis dato blass geblieben, hatte einige Zeit auf der Bank verbracht, und ließ die Energie nun auf dem Feld. Fünf Punkte standen zu Beginn des Viertels auf seinem Statistikbogen, am Ende sollten es derer 19 sein. Spätestens, als Rhöndorfs Co-Trainer von den Schiedsrichtern der Halle verwiesen wurde und Adams in Folge vier Freiwürfe zum 91:79 einnetzte war die Vorentscheidung gefallen. Am Ende hätte der Guard sogar noch die 100 Punkte vollmachen können, verwarf aber einen der beiden fälligen Freiwürfe, sodass die Schlusssirene beim 99:90 erklang.
„Chase hat am Anfang emotional nicht so ins Spiel gefunden, wie man das von ihm erwartet. Dann hat ihm die Zeit auf der Bank etwas zu denken gegeben und er kam in einer günstigen Phase, als Spieler wie Steffen Walde und Yasin Turan das Spiel ein bisschen gedreht hatten, und hat dann das gezeigt, was er schon die ganze Saison gemacht hat“, freute sich Trainer Schabacker nach Spielende über einen gelungenen Schachzug. Er gab aber auch zu: „Ich hab den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass heute über die Emotionalität gewonnen wird. Da ist klar, dass Rhöndorf mehr Feuer gab als wir, das war lange offensichtlich. Wir kamen aber letztendlich auch noch ins Spiel und haben am Ende verdient gewonnen.“
BBC Coburg: Adams (19), Turan (10), Herbst (2), Franceschi (18), Wolf (9), Bauer (1), von der Wippel (10), Rico (n.e.), Walde (10), Dizdarevic (20).
Dragons Rhöndorf: Otshumbe (2), Dia, Waller (9), Kneesch (9), Jasinski (8), Möller (13), Falkenstein (10), Meister (5), Koschade (6), Sharda (8), Riauka (20)