Nach zwei Wochen Spielpause greift der BBC COBURG am Samstag um 20 Uhr beim MTSV Schwabing wieder ins Geschehen der 1. Basketball-Regionalliga Südost ein und möchte von den jüngsten Patzern der Konkurrenz profitieren. Die Münchner Vorstädter stellen allerdings eine im wahrsten Sinne des Wortes hohe Hürde dar.
Eine große Herausforderung wartet am Wochenende auf den Tabellenzweiten aus der Vestestadt. Diese Einschätzung bezieht sich weniger auf die Platzierung des Gegners – der MTSV Schwabing rangiert mit neun Siegen und sieben Pleiten im oberen Mittelfeld – als vielmehr auf seine schiere Körperlänge: Sage und schreibe acht Schwabinger weisen basketballerisches Gardemaß von zwei Metern oder mehr auf.
Viel Arbeit also für den Coburger Frontcourt, zumal die Münchner durchaus einiges mit ihren Zentimetern anzufangen wissen. Allen voran Oscar Da Silva – der deutsche U18-Nationalspieler und zukünftige College-Star an der renommierten Stanford University brilliert mit 18,5 Punkten, 9,3 Rebounds sowie fast drei Assists und Blocks pro Begegnung. „Er verfügt über das komplette Paket“, weiß BBC-Headcoach Simon Bertram um die Vielseitigkeit des Deutsch-Brasilianers, der bereits in den Notizblöcken diverser NBA-Scouts steht. An seiner Seite bearbeiten mit dem pakistanischen Power Forward Salman Manzur (12,1 Pkt./Spiel), dem Routinier und ehemaligen A-2-Nationalspieler Moritz Wohlers sowie dem aus Vilsbiburg verpflichteten US-Amerikaner Billy McDonald (15,6 Pkt./Sp.) weitere Klasseleute die Bretter. Auch der enorm athletische Anthony Okao kam zuletzt immer besser in Fahrt. Angesichts dieser beeindruckenden „Riesenansammlung“ ist es kaum verwunderlich, dass Schwabing in punkto Blocks die einsame Ligaspitze verkörpert.
Aber auch auf den kleinen Positionen sind die talentierten Youngster, die die Speerspitze des ambitionierten Jugendleistungsprojekts International Basketball Academy Munich (IBAM) bilden, sehr ordentlich besetzt: Der serbische Point Guard Dimitrije Mrdja lenkt den Spielaufbau trotz seiner erst 18 Lenze bereits wie ein „alter Hase“ und Flügel Chris Würmseher (13 Pkt./Sp.) verfügt über einen starken Zug zum Korb.
„Wir dürfen nicht den Fehler machen, in Schwabing die Mannschaft aus dem Hinspiel zu erwarten“, warnt Matthias Haufer, Sportlicher Leiter beim BBC COBURG, davor, Rückschlüsse aus dem 102:67-Heimerfolg im Oktober zu ziehen. „Da Silva, Wohlers und McDonald waren damals alle nicht mit von der Partie“, sieht Haufer völlig veränderte Vorzeichen.
Unschlagbar ist die Truppe von Trainer Robert Scheinberg freilich nicht. Eine Dreierquote von nicht einmal 25 Prozent lässt es ratsam erscheinen, die Schwabinger im Zweifelsfall eher von außen werfen zu lassen, als ihnen in Korbnähe Räume zu gestatten. Bei ihrer 64:70-Derbyniederlage in Oberhaching am vergangenen Sonntag fanden lediglich drei von dreizehn Versuchen aus der Distanz ihr Ziel. Zudem neigen die Talente zu jugendlichem Leichtsinn und verlieren den Ball häufiger als jede andere Mannschaft in der Spielklasse. Der BBC hingegen leistet sich ligaweit mit Abstand die wenigsten Ballverluste. Entsprechend lautet die Marschroute von Simon Bertram: „Wir dürfen uns von ihrer aggressiven Verteidigung nicht aus der Ruhe bringen lassen und müssen unsererseits viel Druck aufbauen.“
Ein doppelter Punktgewinn in München wäre gleich mehrfach wertvoll: Zum einen patzten vor Wochenfrist die Konkurrenten aus Bad Aibling, Vilsbiburg und Breitengüßbach allesamt und verschafften damit der „Doppelspitze“ Treuchtlingen-Coburg etwas Luft, zum anderen messen sich Treuchtlingen und Bad Aibling am Samstag im direkten Duell. „Rechenspiele sind schön und gut – wir müssen aber erst einmal unsere Hausaufgaben erledigen“, will Trainer Bertram von Eventualitäten nichts wissen.
Treffpunkt zur Fanbusabfahrt ist am Samstag um 14 Uhr vor der HUK-COBURG arena. Anmeldungen werden unter fanbus@bbc-coburg.com entgegengenommen.
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