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  • Zum Rückrundenauftakt wartet 2. Basketball-Bundesliga ProB-Aufsteiger BBC COBURG mit einem neuen Cheftrainer auf: Erstliga-Legende Derrick Taylor ersetzt den gesundheitlich angeschlagenen Simon Bertram und soll bei den von der Erfolgsspur abgekommenen Vestestädtern für neue Impulse sorgen.

    „Ich habe die Wettkampfatmosphäre enorm vermisst und es wäre gigantisch, wenn ich die Chance bekommen würde, dem BBC COBURG zu helfen“, präsentierte sich Derrick Taylor schon beim allerersten Sondierungsgespräch mit den Verantwortlichen des ProB-Ligisten gleichzeitig hochmotiviert und bescheiden. Diese Eigenschaften möchte der langjährige Erstliga-Topspieler auch bei seiner zukünftigen Mannschaft in die Waagschale werfen: „Es wäre anmaßend, jetzt herzugehen und alles umzukrempeln. Das ist auch nicht nötig, denn ich habe in den Spielen, die ich angeschaut habe, erkannt, dass gar nicht so viel fehlt. Ich möchte dem Team vor allem auf der emotionalen Ebene weiterhelfen, ihr Selbstvertrauen stärken und die Freude am Basketball zurückbringen.“

    Der neue Mann an der Seitenlinie setzt dabei neben seiner eigenen Vergangenheit auf dem Feld – Taylor wurde 1986 von den Indiana Pacers in die NBA gedraftet und stand zweimal im Finale der BBL, dazu berief man ihn zweimal ins Allstar-Team der deutschen Beletage – auch auf einen großen Erfahrungsschatz als Übungsleiter. Im Jahr 2004 übernahm er hauptverantwortlich den TSV Tröster Breitengüßbach in der 2. Bundesliga, anschließend gewann er als Assistenztrainer mit den damals noch unter Brose Baskets firmierenden Bambergern die deutsche Meisterschaft. Es folgten Stationen als Headcoach beim BBC Bayreuth und dem Nürnberger BC in ProA und ProB. Zuletzt betreute der 54-Jährige, der in Coburg zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende erhält, die zweite Mannschaft aus Bayreuth in der 1. Regionalliga und hatte dabei unter anderem BBC-Point Guard Kevin Eichelsdörfer unter seinen Fittichen.

    Unterstützt wird der Taylor, der sich seinen neuen Schützlingen am Abend vorstellte, fortan von Assistent Coach Johannes Wunder, der mit dem Deutsch-Amerikaner bereits in regem Austausch steht. „Wir haben uns diese Entscheidung ganz sicher nicht leichtgemacht. Simon Bertram hat vom ersten Tag an hervorragende Arbeit abgeliefert und uns weit mehr als nur zum Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB geführt. Mindestens genauso wichtig ist sein Einfluss auf die gesamte Struktur des Programms. In punkto Akribie setzt er Maßstäbe“, betont Manuel „Bobby“ Fischer, Geschäftsführer der BBC COBURG Spielbetriebs GmbH, der sich wünscht, dass der Wahl-Bamberger dem Verein in einer noch zu definierenden Funktion im Jugendbereich erhalten bleibt. Gespräche diesbezüglich sollen in der kommenden Woche geführt werden. Gesundheitliche Probleme, die den bisherigen Headcoach schon während des kompletten Saisonverlaufs heimsuchten, hatten sich zuletzt verschlimmert und Bertram wiederholt dazu gezwungen, in kaum arbeitsfähigem Zustand seinem Broterwerb nachzugehen. „Am wichtigsten ist zunächst einmal Simons Gesundheit, alles Weitere kann man dann in Ruhe erörtern“, so Matthias Haufer, Sportlicher Leiter beim BBC COBURG

    Derrick Taylor in der 1. Bundesliga – Foto: Nordbayerischer Kurier

    Mit der Wachablösung auf der Kommandobrücke soll die erste Mannschaft, der es zuletzt an Leichtigkeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gefehlt hatte, einen frischen Impuls von außen erhalten, um die Rückrunde erfolgreicher zu gestalten als die ersten elf Partien, von denen lediglich drei gewonnen werden konnten. Nach zwischenzeitlichem Aufwärtstrend endeten die letzten vier Begegnungen allesamt mit Niederlagen. „Wir sind nie deutlich unterlegen, aber schaffen es auch nicht, unser Potential so konstant abzurufen, dass wir Zählbares mitnehmen. Deswegen befinden wir uns in realer Abstiegsgefahr, das dürfen wir nicht verkennen“, so Fischer. Diese Gefahr soll unbedingt gebannt werden. „Die Spieler müssen jetzt eine Reaktion zeigen, denn ein Trainerwechsel nimmt auch immer eine potentielle Ausrede. Am Ende sind es aber die Jungs auf dem Parkett, die entscheiden“, erklärt Matthias Haufer.

    Dass der ehemalige Klasse-Guard Taylor selbst noch einmal die Sneaker schnürt, ist indes nicht vorgesehen. „Ich gehe höchstens noch mit den Hunden raus, mir würde sehr schnell die Luft ausgehen“, lacht der zweifache Familienvater, dessen Sohn David für den Bundesligisten aus Gotha auf Korbjagd geht.

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