Die Siegesserie des BBC Coburg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Süd geht weiter: Auch der FC Bayern München konnte den Vestestädtern am Samstagmittag beim 92:87 (43:46) nicht die erste Niederlage im Jahr 2021 beibringen. Damit bleiben die Coburger auch weiterhin Tabellenführer.
Doch auch wenn Münchens Cheftrainer Andreas Wagner auf seinen Topscorer Jason George verzichten musste, der mit der ersten Mannschaft der Bayern beim Euroleague-Trip in Moskau war: Die Oberbayern waren ein schwerer Gegner.
Keine zweistellige Führung
Das wurde schnell klar, denn keine der beiden Mannschaften konnte sich in einem engen Spiel überhaupt je absetzen. Als höchste Führung erspielte sich der BBC Mitte des zweiten Viertels einen Acht-Punkte-Vorsprung (35:27, 15.), doch im gesamten Spiel gelang es keinem der Teams, mehr Differenz zwischen sich und den Gegner zu bringen. Das lag auch daran, dass die Münchener von draußen traumwandlerisch sicher trafen: 13 Treffer bei 21 Versuchen, über 60 Prozent Trefferquote von der Dreierlinie – auch gut verteidigte Würfe fanden an diesem Nachmittag im Audi Dome ihr Ziel.
Der BBC hingegen spielte variabel und gelangte regelmäßig an die Freiwurflinie. Und dort machte das Team von Trainer Valentino Lott seinem Ruf alle Ehre: Schon vor dem Spiel die beste Mannschaft in der Liga in Punkto Freiwurfquote versenkten die Coburger in München 26 ihrer 28 Versuche. Da ließ sich dann auch das knapp verlorene Reboundduell verschmerzen.
“Wir haben uns nicht brechen lassen”
Und es sollte sich im Spielverlauf auszahlen: Lagen die Oberfranken zur Pause knapp mit 43:46 in Rückstand, konnten sie die Partie nach der Halbzeit drehen und sich gegen die engagiert aufspielenden Bayern-Youngster behaupten. „Es war wichtig, dass wir gegen eine Mannschaft gespielt haben, die mit so viel Selbstvertrauen gespielt hat. Daraus können wir eine Menge mitnehmen“, freute sich Coburgs Cheftrainer über die enge Partie. „München hat uns das Leben zur Hölle gemacht, aber die Jungs blieben mit dem Kopf die ganze Zeit im Spiel und haben sich nicht brechen lassen, das war toll. Nach dem elften, zwölften oder 13. Dreier hätte man ihnen wahrscheinlich keinen Vorwurf machen können, wenn sie da mal kurz den Kopf hätten hängen lassen.“
Das kam dem BBC in der spannenden Schlussphase zu Gute: Mit 120 Sekunden Restspielzeit hatte München den Rückstand auf einen Zähler verkürzt, doch im nächsten Angriff nahm Mateo Seric Maß und netzte von der Dreierlinie zum 86:82 ein. Nachdem die Bayern ihrerseits per Dreier konterten, war es erst wieder der junge Forward, der per Sprungwurf traf, ehe in der Schlussminute ConstantinEbert und Sven Lorber den Sieg an der Freiwurflinie klar machten.
Auch den direkten Vergleich geholt
Am Ende feierte Coburg so nicht nur die zwei Punkte, sondern holte sich aufgrund der mehr erzielten Zähler auch den direkten Vergleich gegenüber den Münchenern, die das Hinspiel Ende Dezember auf der Lauterer Höhe ebenfalls mit fünf Punkten Differenz gewonnen hatten.
Mit dem Sieg steht auch fest, dass der BBC eine weitere Woche an der Spitze des Klassements bleibt: „Wir haben gesehen, dass die anderen Teams nun ein andere Einstellung haben. Wir sind nicht mehr der Underdog, wir haben die Zielscheibe auf dem Rücken – das habe ich vor dem Spiel den Jungs auch auf unser Whiteboard gemalt. Das müssen wir für uns verstehen, wenn wir erfolgreich bleiben wollen: Die Teams werden gegen uns nun extra hart spielen.“
BBC Coburg: Ebert (14, 5 Assists), Plescher, Baggette (15), Dippold (7), Lorber (5), Urbano (2), Wolf (16), Bulic (12), Seric (21, 8 Rebounds), Bergmann, Mavridis, Wobst (n.e.).
FC Bayern München II: Sauer (18), Ersek (16, 9 Assists), Noeres, Wulff (7), Rataj (14, 6 Rebounds), Weber (12), Zerner (6), Sillah (2, 11 Rebounds), Walz (n.e.), Hartmann (12), Dongmo Temoka, Skladanowski.