Nach zwei Siegen zum Auftakt der Playdowns in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB musste der BBC COBURG am Samstagabend seine erste Niederlage hinnehmen. Stark ersatzgeschwächt angetretene Vestestädter verloren bei den Dragons Rhöndorf mit 84:71 (41:37), obwohl sie bis ins letzte Viertel nie den Anschluss verloren.
Schon beim Warm-up erkannten die circa 600 Fans im DragonsDome, dass die Schützlinge von Trainer Ulf Schabacker nahtlos an die Verletzungs- und Krankheitssorgen des letzten Wochenendes anknüpften. Mit gerade einmal 7 Mann reisten die Coburger zum Kooperationspartner der Telekom Baskets Bonn. Christopher Wolf musste wegen Krankheit passen, bei Matthias Fichtner und Daniel Krause waren es Verletzungen, die ein Mitwirken unmöglich machten.
Vor allem Big Man Max von der Wippel fand gut in die Partie: nach gewonnenem Sprungball zeigte er ungeahnte Qualitäten von der Dreierlinie und erzielte mit seinem ersten Distanztreffer der Saison zum Ende der 24-Sekunden-Uhr für seine Mannschaft die erste Führung des Spieles (2:3). Die nächsten Minuten nutzten beide Teams, um auf der Anzeigetafel den Punktestand zu erhöhen, ehe der Gast – eingeleitet von Topscorer Kevin Franceschi (22 Punkte) – mit einem 7:0-Lauf den Vorsprung bis Ende des ersten Viertels auf vier Zähler anwachsen ließ (19:23).
Im zweiten Abschnitt drehten die Hausherren mit einem 8:0-Zwischenspurt kurzzeitig die Begegnung. Erst ein Dreipunktewurf vom Franzosen Franceschi stoppte die heißgelaufenen Drachen. Durch einfache Punkte von Chase Adams und Steffen Walde verkürzte der BBC in der Folge 35:30. Als dann auch Backup-Center Andy Rico beide Freiwürfe verwandeln konnte und Dino Dizdarevic mit Halbzeitsirene einen Dreipunktewurf verwandelte, war die Partie wieder völlig offen (41:37, 20.).
Nach der Halbzeit begann die Zaubervorstellung des Rhöndorfer 2,05 Meter-Hünen Zygimantas Riauka. Max von der Wippel und Andy Rico – die einzigen Bigs auf Seiten der Oberfranken – fingen sich schnell Fouls ein und so war Trainer Ulf Schabacker gezwungen mit einer kleinen Aufstellung zu spielen. Der Litauer Riauka konnte sich durch die körperliche Unterlegenheit der Gäste viele einfache Abpraller sichern und hatte nach Viertel drei bereits 16 Punkte und 20 Rebounds auf der Habenseite. Als sich dann zum Ende des dritten Viertels auch noch Max von der Wippel mit fünf Fouls vom Spielfeld verabschieden musste, sah es kräftemäßig für die sechs verbleibenden Vestestädter schlecht aus. Nach 30 Minuten stand dennoch nur ein 60:58 auf der Anzeigetafel – die Hoffnung lebte weiter.
Nach dem Ausfall von Max von der Wippel machte sich mehr und mehr bemerkbar, dass die Oberfranken mit äußerst knapper Rotation an den Rhein gereist waren. Punkt um Punkt vergrößerten die Drachen den Vorsprung und zogen das Momentum nach und nach auf ihre Seite. Zum entscheidenden Faktor wurde endgültig der Litauer Riauka: der clever agierende Center angelte sich in 31 Minuten Spielzeit sagenhafte 27 Rebounds und sicherte dem Team von Trainer Thomas Adelt quasi im Alleingang deutliche Vorteile an beiden Brettern. Zudem netzte er 9 seiner 13 Versuche aus dem Feld ein und brachte den Drachen den überlebenswichtigen Sieg in eigener Halle (84:71).
Der frisch ins Team zurückgekehrte Steffen Walde, der am vergangenen Wochenende den Klassenerhalt nicht mitfeiern konnte, äußerte sich wie folgt zum Spiel: „Schon von Beginn an konnte man sehen, dass wir körperlich unterlegen waren. Durch die hohe Foulbelastung unserer zwei Großen haben wir in einigen wichtigen Phasen ohne einen etablierten Centerspieler gespielt, was uns im Bereich Rebound oft auf eine harte Probe gestellt hat. Der Gegner hat es clever genutzt und unsere defensiven Schwächen ausgespielt. Auch in der Offensive hatten wir im DragonsDome weniger Glück, trafen nur drei Dreier bei 21 Versuchen. Der ganze Fokus geht nun auf das Rückspiel, was bereits am nächsten Wochenende stattfindet (Sonntag, 31. März, Tip-off 16 Uhr). Mit der Rückkehr von Christopher Wolf werden wir unter dem Korb präsenter sein und haben mehr Hilfe, um die Reboundkämpfe zu gewinnen“.
Statistik BBC COBURG: Franceschi (22), Adams (13 Punkte, 7 Rebounds, 10 Assists, 6 Steals), Von der Wippel (12 Punkte), Walde (10 Punkte), Dizdarevic, Turan ( je 5 Punkte), Rico (4 Punkte).
Beste Werfer Dragons Rhöndorf: Riauka (22 Punkte, 27 Rebounds), Möller (19 Punkte).