Langsam aber sicher geht es ans Eingemachte in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Wenn am Samstag um 19 Uhr in der HUK-COBURG arena der sechstplatzierte BBC COBURG gegen die auf Rang neun lauernde Reserve des FC Bayern München antritt, steht mehr auf dem Spiel als zwei gewöhnliche Punkte. Der Sieger nähert sich einer Playoff-Teilnahme an, während der Verlierer sich mit der Abstiegsrunde beschäftigen muss.
Mia san mia – das Motto ist bekannt und symbolisiert das Selbstverständnis des stolzen FC Bayern München, das sich von der Fußballabteilung inzwischen auch auf den Basketballbereich übertragen hat. Schließlich dominieren die Landeshauptstädter die erste Bundesliga derzeit nach Belieben und mussten in 17 Saisonspielen noch keine einzige Niederlage hinnehmen. Auch in der Euroleague übertreffen die „Roten“ die Erwartungen und ließen zuletzt mit einem Sieg gegen EL-Champion Fenerbahce Istanbul aufhorchen. Damit überflügeln sie derzeit sogar den hauseigenen Rekordmeister auf dem grünen Rasen.
In der ProB stellt sich die Lage jedoch etwas anders dar: Die blutjungen Bayern-Youngster rangieren mit acht Erfolgen und zehn Pleiten im unteren Mittelfeld des Klassements. Zuletzt gab es einen deutlichen Heimsieg gegen Rhöndorf, an Selbstvertrauen dürfte es der Truppe von Ex-Nationalspieler Demond Greene folglich nicht mangeln. Doch auch der BBC COBURG ist inzwischen wer in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Zwar setzte es beim unglücklichen 76:77 in Erfurt am letzten Sonntag einen kleinen Dämpfer, doch mit einer Heimbilanz von sechs Siegen aus neun Begegnungen müssen sich die Vestestädter vor dem großen Namen aus dem Süden keinesfalls verstecken.
Vorsicht ist dennoch angebracht, denn das Erstliga-Farmteam kommt talentiert und ausgeglichen daher. Topscorer Nelson Weidemann (13,7 Punkte pro Spiel) zählt zu den größten deutschen Hoffnungen auf der Guard-Position. In Person von Viktor Frankl-Maus steht ihm ein erfahrener und umsichtiger Spielgestalter (5,5 Assists/Spiel) zur Seite. Ansonsten fällt auf, dass zwölf Akteure durchschnittlich mehr als zehn Minuten spielen, aber kein einziger über 27 Minuten auf dem Feld steht. Eine große Rotation und damit die Möglichkeit, intensiv und aufwendig zu verteidigen, sind also Trumpf beim FCB.
Ganz anders die Rollenverteilung bei den Gastgebern: Die Leistungsträger Chase Adams, Christopher Wolf und Dino Dizdarevic verbringen pro Begegnung mehr als 30 Minuten auf dem Parkett, Kevin Franceschi und Steffen Walde liegen mit 28 beziehungsweise 25 Minuten nur knapp dahinter. Welche Philosophie sich am Ende durchsetzt, wird der Samstagabend zeigen.
Zeigen möchte sich in der Halle auch unser Hauptsponsor Brose. Der weltweit viertgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz, ohne den der BBC COBURG deutlich kleinere sportliche Brötchen backen müsste, präsentiert sich beim Knüller gegen die Bayern mit tollen Aktionen und interessanten Infos im Eingangsbereich der Arena. Unter anderem lohnt sich ein frühes Erscheinen – den ersten 100 Besuchern spendiert Brose nämlich einen Getränkgutschein!