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  • Peer Steinbrücks inzwischen legendäre Replik auf eine Journalistenfrage hatte zwar keinerlei Bezug zum Basketballsport, den Spielverlauf der 85:72 (44:31)-Auswärtsniederlage des BBC COBURG beim letztjährigen 2. Basketball-Bundesliga ProB-Halbfinalisten scanplus baskets Elchingen fasst sie aber präzise zusammen. Statt Knotenplatzen gab es Konjunktive, statt erstem Saisonsieg die dritte Enttäuschung.

    Hätte zum Beispiel Power Forward Christopher Wolf bei knapp drei Minuten Restspielzeit völlig freistehend von der Dreierlinie zum 77:72 eingenetzt und nicht im Gegenzug Elchingens Brian Butler mit einem Sprungwurf aus der Halbdistanz de facto den Deckel auf die Partie gesetzt.

    Hätte der dritte Spielabschnitt mit einem wunderbar herausgespielten Dreier von Jordan Burris zum 65:57 geendet und nicht mit einem Buzzer-Beater durch Elchingens Routinier Marin Petric aus gut neun Metern, der das gerade zugunsten des BBC COBURG kippende Momentum wieder in Richtung der Hausherren ausschlagen ließ.

    Hätte sich BBC-Headcoach Simon Bertram beim Stand von 60:54 und nach vier Walde-Zählern in Serie kein technisches Foul eingefangen. Hätten Bertrams Schützlinge ihrem Übungsleiter bei der Spielvorbereitung besser gelauscht und „Sprungwunder“ Butler, der für 9 der sage und schreibe 18 Offensivrebounds der Schwaben und damit für einen Großteil der 22 Elchinger Punkte aus zweiten Wurfchancen verantwortlich zeichnete, ordentlich ausgeboxt. Hätten die Vestestädter einen Weg gefunden, US-Alleinunterhalter Hayden Lescault, der mit 33 Zählern überragte, in die Schranken zu weisen. Hätte der BBC nicht wiederum 15 Minuten gebraucht, um der physischen Präsenz der Gastgeber angemessenen Widerstand entgegenzusetzen.

    Momentum-Changer…Max von der Wippel mit dem Dunk

    Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Am Ende blickte man auf Coburger Seite wieder in enttäuschte Gesichter. Dabei hatte die Begegnung ermutigend begonnen: Der erneut kämpferisch vorbildliche Yasin Turan sorgte mit einem frechen Distanztreffer nach 40 Sekunden für die erste und einzige BBC-Führung des Abends. Doch in der Folge bot sich das aus den beiden ersten Auftritten bekannte Bild: Zahlreiche Ballverluste führten zu leichten Punkten und gestiegenem Selbstvertrauen bei den keineswegs vollends überzeugenden „Elchen“.

    Charakterschwäche gehört jedoch nicht zu den Coburger Baustellen dieser Tage. Wie bislang immer kämpfte sich der Aufsteiger auch an der Donau mit großer Energieleistung wieder heran. Spätestens als Center Max von der Wippel nach Bodenpass von Burris per Dunk auf 57:48 verkürzte, war der Spielausgang wieder völlig offen. Die Hausherren wirkten jetzt lange nicht mehr so sattelfest wie zuvor, und Coburg schnupperte angeführt von Kapitän Steffen Walde, mit 18 Zählern BBC-Topscorer, mehrfach am Ausgleich.

    Erzielen konnte ihn der Gast aus Oberfranken freilich nicht mehr, die Gründe wurden bereits erörtert. Sport findet – wie Bundespolitik – schließlich immer noch im Indikativ statt.

    Am kommenden Sonntag um 16 Uhr erwartet der BBC COBURG Rekordmeister Bayer Giants Leverkusen in der HUK-COBURG arena – hoffentlich platzt dann der Knoten.

    Statistik BBC COBURG: Walde (18 Punkte), Turan (12, 2 Dreier), Burris (12, 1), Molosciakas (11, 1), Wolf (7, 5 Assists), Alexis, von der Wippel (je 5), Eichelsdörfer (2), Fichtner, Sanford, Özdil, Stawowski (je 0).

    Beste Werfer Elchingen: Lescault (33, 3 Dreier, 5 Assists, 7 Steals), Butler, Kuhn (je 8).

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