Trotz ungewohnter Heimspielatmosphäre in der Hauptsmoorhalle: Der BBC Coburg ist in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Süd nicht aufzuhalten. Zum achten Mal in Folge gingen die Vestestädter am Samstagabend als Sieger vom Parkett, auch Topfavorit EPG Baskets Koblenz war es beim 99:72 (47:39) nicht vergönnt, Coburg zu schlagen.
Groß war der Jubel nach dem Spiel, denn die Partie war den Coburgern eine Herzensangelegenheit: „Wir hatten ihnen noch etwas zurückzuzahlen“, erinnert sich Constantin Ebert noch gut an die 85:103-Hinspielniederlage am ersten Spieltag. Diese Rechnung ist nun getilgt: Nicht nur hat der BBC nun gegen jedes Team der Südstaffel mindestens einmal gewonnen, auch der direkte Vergleich mit Koblenz fällt zugunsten der Oberfranken aus.
Wolf auf der Bank
Dazu kam in der Woche die Sorge um Kapitän Christopher Wolf: „Wir spielen auch für Chris“, betont Ebert. Bei dem Forward war bei Untersuchungen ein Geschwür an der Lunge festgestellt worden. „Wir haben nicht nur einen sehr wichtigen Spieler verloren, sondern das war natürlich auch menschlich ein Schock. Wir hatten das schon einige Tage im Kopf.“ Inzwischen sieht es stark danach aus, als hätte Wolf Glück im Unglück gehabt: Die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich nicht und der Kapitän konnte das Spiel in Strullendorf gemeinsam mit seinen Teamkollegen von der Bank aus verfolgen.
Ehrung für Baggette
Da saß auch Elias Baggette: Der Guard war im Spiel in Oberhaching umgeknickt und wurde von Trainer Valentino Lott geschont. Vor der Partie zog er dennoch die Aufmerksamkeit auf sich, als er die Auszeichnung als „Youngster des Jahres 2019/2020“ erhielt. Dabei erwies sich die kurzfristige Spielverlegung als Glücksfall: So konnte Baggette in jener Halle geehrt werden, in der er letztes Jahr die Leistungen im Dress der Baunach Young Pikes erbrachte.
Von der Seitenlinie aus konnte er mit Wolf danach gemeinsam ein munteres Spiel verfolgen: Beide Mannschaften drückten aufs Gaspedal: Beim 17:10 (6.) hatten die Hausherren auf Zeit die Koblenzer erstmals zu einer Auszeit gezwungen. Während die Coburger mit einer starken Teamleistung aufwarteten, dominierte auf Seiten der Gäste Brian Butler: Allein im ersten Viertel verbuchte er acht Punkte, zwei Rebounds sowie einen Assist, Block und Steal. Die Führung hatte allerdings der BBC inne, der nach zehn Minuten mit 27:20 vorne lag.
“Unentschieden” vor dem Schlussviertel
Auch im zweiten Viertel konnten die Koblenzer noch mit den Coburgern mithalten: Punkte am Brett von Timo Dippold stellten kurz vor der Schlusssirene den Halbzeitstand von 47:39 für die Oberfranken her (20.). Nach dem Seitenwechsel drehte der BBC aber erstmals richtig auf: Mit einem 23:6-Lauf zogen sie auf 70:49 (28.) davon. Mit einem Dunk konnte Butler für Koblenz noch einmal den Rückstand auf 18 Zähler vor dem letzten Viertel verkürzen (72:54, 30.).
Das war die magische Zahl: 18 Punkte betrug auch die Differenz im Hinspiel: Entweder hätte Coburg mit mehr Punkten Unterschied gewinnen müssen oder mehr als 103 Zähler erzielen müssen. „Vor dem Schlussviertel stand es wieder 0:0“, erklärte deshalb auch Coburgs Cheftrainer Lott.
“Reife Leistung”
Doch der BBC blieb abgezockt: Punkt um Punkt zog das Team davon, hatte auf alle Aktionen der Koblenzer eine Antwort und feierte am Ende nicht nur den Sieg, sondern auch einen äußerst souveränen noch dazu. Das freut auch Lott: „Man spricht von uns oftmals nicht als junges Team, obwohl wir das sind. So, wie wir die Situation diese Woche – die Diagnose von Chris, neue Spielhalle, Elias fehlt – weggesteckt haben, war das sehr reif.“
BBC Coburg: Ebert (24), Plescher (9), Dippold (8, 5 Rebounds), Lorber (10, 5 Assists), Urbano (9), Bulic (14, 6 Rebounds), Seric (14, 7 Rebounds), Bergmann (2), Mavridis (5), Wobst (4).
EPG Baskets Koblenz: Jean-Louis (4), Woodmore (16, 6 Rebounds, 7 Assists), Mayer (11), Mingullion (n.e.), Schaake, Westerhaus (5), Butler (24, 14 Rebounds), Fölbach (n.e.), Lübken (4), Wellian, Thompson (8, 5 Assists).