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  • Es war ein echtes Kampfspiel zweier ebenbürtiger Kontrahenten: Mit 77:72 (38:35) gewinnt der BBC COBURG seine Auswärtspartie bei der Talentschmiede des MTSV Schwabing und rangiert damit weiterhin punktgleich mit Tabellenführer Treuchtlingen auf Rang zwei der 1. Regionalliga Südost.

    Mit schöner Regelmäßigkeit hat die graue Theorie eines Vorberichts herzlich wenig mit dem zu tun, was sich schlussendlich auf dem Parkett tatsächlich abspielt. Zu unberechenbar, zu wenig vorhersehbar ist der Sport und genau das macht einen Großteil seines Reizes aus. Manchmal jedoch verläuft eine Begegnung so, als hätten sich die Akteure in der Kabine noch einmal ausführlich der Lektüre des Artikels gewidmet, um ihn in den folgenden 40 Minuten Punkt für Punkt abzuarbeiten.

    Ein Musterbeispiel für diese zweite Gattung stellte der mühsam erkämpfte 77:72 (38:35)-Auswärtserfolg des BBC COBURG beim MTSV Schwabing am Samstagabend dar. Beispiele gefällig? Die vielfach betonte Länge und Athletik des Münchner Frontcourts bereitete den Vestestädtern mächtig Probleme. Insgesamt sieben Mal wurden Coburger Wurfversuche von Jugendnationalspieler Oscar Da Silva und Co. per Block unschädlich gemacht und der Zug zum Korb war für den BBC des Öfteren eine Reise ohne Wiederkehr. Gerade einmal 37 Prozent Feldwurfquote aus dem Zweipunktbereich und ein mit 31 zu 44 verlorenes Rebound-Duell zeugen davon, dass es an den Brettern der engen Morawitzkyhalle ungemütlich zuging.

    Dass die Gäste, die auf den verletzten Sasa Gligorovic verzichten mussten, dennoch als Gewinner in den Bus stiegen, hatte seine Ursache ebenfalls in bereits in der Vorabanalyse ausgemachten Schwabinger Schwächen: Die blutjungen Hausherren versenkten lediglich zwei ihrer 13 Versuche von der Dreierlinie und verzeichneten 23 Ballverluste.

    Man hätte sich den Besuch der Partie also getrost sparen können? Mitnichten! Denn dann hätte man verpasst, wie der BBC COBURG nach etwas zögerlichem Beginn den Kampf immer besser annahm und die physische, teils beinharte Gangart der Gastgeber zunehmend erwiderte. Man hätte nicht gesehen, wie Fabian Franke seine Farben über weite Strecken in der Offensive trug und allein vor dem Seitenwechsel 17 Punkte markierte oder wie die Bankspieler Andreas Albus, Kevin Eichelsdörfer und Yasin Turan mit Hustle Plays und aggressiver Verteidigung den Spielaufbau des Tabellensechsten empfindlich störten. Und es wäre einem entgangen, wie Steffen Walde, Eividas Molosciakas und allen voran Jordan Burris im Schlussabschnitt das Heft in die Hand nahmen. Spätestens als der US-Forward Schwabings „Wunderkind“ da Silva das Spielgerät entwendete und im Gegenzug mit seinem vierten Dreier in Serie eiskalt aus der Distanz zum 64:69 einnetzte, ebbte der Widerstand der Männerturner merklich ab (36.).

    „Schwabing hat sich wie erwartet komplett anders präsentiert als im Hinspiel und uns alles abverlangt. Meiner Mannschaft ist es aber immer gelungen, eine Antwort zu finden und unsere große Rotation hat sich letztendlich durchgesetzt“, war BBC-Headcoach Simon Bertram nach Spielschluss spürbar erleichtert. Ähnlich erging es den circa 40 mitgereisten Coburger Fans, die trotz Heiserkeit und erhöhter Herzfrequenz heilfroh waren, diesen echten Thriller mit acht Gleichständen und drei Führungswechseln live miterlebt zu haben, anstatt nur den Nachbericht zu lesen.

    An der Tabellenspitze der 1. Regionalliga Südost setzt sich das Duo Treuchtlingen-Coburg immer mehr vom Hauptfeld ab. Am kommenden Sonntag erwartet der BBC die inkonstanten, aber brandgefährlichen Baskets aus Vilsbiburg, die auf dem fünften Rang lauern.

    Spielstatistiken: Basketball-Bund.net

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