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  • Die Fans hatten sich Wochen im Voraus angekündigt. Freunde und Familienmitglieder wurden angeworben. Die Freikarten, die man für das ausgefallene Spiel gegen Leipzig erhalten hatte, bekamen dabei wahrscheinlich alle ihren Einsatz. Noch wenige Minuten vor Spielbeginn war die Schlange vor der Arena lang. Über 1000 Menschen kamen, um, nach zwei Wochen Heimspielabstinenz, das vorläufige Topspiel der Saison zu sehen.

    Hier geht’s zum Videobericht:

    Der BBC und seine lautstarken Fans begrüßten vergangenen Sonntag die GGZ Baskets Zwickau in der HUK-COBURG arena. Die Sachsen, die zusammen mit den Coburgern die Spitze der Liga bilden, konnten dabei auf die beste Offensive der Liga zurückgreifen. Die Vestestädter jedoch erwiesen sich bisher als erbitterte Verteidiger, und so war das Duell letztlich das zweier Primaten auf ihrem jeweiligen Gebiet.

    Doch gleich zu Beginn sollte sich abzeichnen, welcher der beiden Spezialisten sich in seiner Domäne nicht vollends wiederfinden würde. Denn die Coburger ließen schon im ersten Viertel 24 Punkte zu. Ungewohnt hoch, vor allem für ein Heimspiel in der HUK-COBURG arena, wo man nunmehr zwei Jahre lang ungeschlagen bleiben konnte. Die Zwickauer zeigten sich extrem Treffsicher, und sobald es Coburg mal gelang den Abschluss zu finden und die Zuschauer anzuheizen, hatten die Zwickauer sehr schnelle Antworten parat, die die Stimmung schnell wieder herunterholten. Ungewohnte Gewässer für eine Coburger Mannschaft, die das Spiel äußerst selten aus der Verfolgerperspektive wahrnehmen muss.

    Zunächst sah es aus, als könnte man den Zwickauern in der Zone Paroli bieten. Lachmann arbeitete offensiv unter dem Korb und auch Stawowski stellte sich ein ums andere Mal geschickt unter den Brettern an. Letztendlich steuerte das Duo auch 22 Punkte bei, doch die Erfolgsquote schwand im Verlauf des Spieles deutlich, während den Coburgern oftmals die Angst beim Abschluss anzusehen war. Die Zwickauer Big-Men nutzten diesen Faktor und viele einfache Punkte für Coburg gingen verloren. Kurz vor der Halbzeitpause gab es noch einen hitzigen Moment. Als der junge Flügelspieler Terry Thomas sich aus der Verteidigung in den Angriff begab und somit ans andere Ende des Feldes rennen wollte, fing ihn ein Zwickauer Spieler unfairerweise extrem hart ab und stieß ihn dabei zu Boden. Der Schiedsrichter, nur wenige Meter dahinter positioniert, schien davon aber nichts mitzubekommen und so tobte die Menge über den verpassten Pfiff. Als der Ball ruhte und Thomas sich wieder aufraffte, sprintete er dem Übeltäter entgegen, wurde aber von seinen Mannschaftskameraden aufgehalten. Letztendlich ging das defensivere zweite Viertel 26:40 zu Ende. Coburg hatte viel aufzuholen.

    Nach der Halbzeit zeigte Coburg das, was man in der ersten Hälfte bitterlich vermisste. Intensität. Wohl nicht auch zuletzt auf Grund der Unzufriedenheit der 1000 Zuschauer, die extrem laut über verpasste Pfiffe protestierten, musste man einen Gang hochschalten. Leider hatten die Coburger aber auch am anderen Ende der Pfeife kein Glück. Einige Entscheidungen kamen äußerst spät, einige davon relativ deutlich am Geschehen vorbei. Doch das war keineswegs der entscheidende Faktor. Auch Coburg hatte einige kleine Zeitfenster in denen man sich viel mehr hätte erlauben können. Doch die Zwickauer nutzen ihre besser aus, während sie zudem deutlich sicherer trafen. Das dritte Viertel beendete man weiter Angriffsarm, doch die Coburger kämpften sich bis auf neun Punkte heran; man ging 43:52 in den letzten Abschnitt.

    Angeführt von Turan begann nun ein erbitterter Kampf gegen die Zeit. Bis auf fünf Punkte konnte man verkürzen, bis Zwickau es wieder schaffte Steine in den Weg zu legen. Immer wieder versuchte der Coburger Aufbauspieler den Weg zum Korb zu finden und auch von außen brachte er sich ein. Am Ende gelang es jedoch nicht mehr die Zwickauer einzuholen. Knapp eine Minute vor Ende war das Spiel doch entschieden. Ein Foul von Turan, der noch immer versuchte die Uhr zu stoppen, wurde vom Coburger Trainer verbal gerügt. Das Spiel war gelaufen. Die Coburger hatten zum ersten Mal in zwei Jahren wieder ein Spiel in der HUK-Coburg arena verloren. Und das obwohl man den Topscorer de Liga, Anthony Trautman, bei gerademal zehn Punkten halten konnte. Doch der US-Amerikaner verriet nach dem Spiel, das genau das das Kalkül der Zwickauer gewesen sei. Die gute Defense der Coburger war den Gegnern natürlich bekannt, und dass man ihn aus dem Spiel nehmen würde, damit hatten alle gerechnet. So öffneten sich für seine Mitspieler neue Gelegenheiten, die auch souverän umgesetzt wurden. Mit einer Teamleistung gewannen die Sachsen letztendlich das Spitzenspiel in Coburg.

    Doch wie Coach Rainer Wolfschmitt vor dem Spiel erklärte, sieht er die Saison weder an diesem Topspiel, noch dem ausstehenden und heiß erwarteten Rematch, hängen. Es wird wohl auf die Patzer hinauslaufen, die sich beide Teams außerhalb dieses Spitzenduells noch leisten – oder eben nicht leisten werden. Doch Zwickau hat natürlich den ersten Schritt gemacht. Coburg steht damit im Zugzwang und auf Platz zwei der Tabelle.

    Hier geht’s zum Videobericht:

    Punkte:

    Albus: 7
    Dilukila: 1
    Herold: 3
    Krauß: 3
    Lachmann: 10
    Reinhardt: 5
    Stawowski: 12
    Thomas: 4
    Turan: 16

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