Es waren ambivalente Gefühle bei den Spielern des BBC Coburg. Gerade hatten sie das Oberfrankenderby in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Süd deutlich mit 57:90 (25:39) gegen die Baunach Young Pikes verloren, doch eine halbe Stunde nach Spielende standen sie mit gebannten Blicken in einer Traube um ihre Handys herum.
Denn dank des Sieges der TSV Oberhaching Tropics über die Fraport Skyliners sowie des knappen Erfolges der OrangeAcademy Ulm über Bayern München haben die Vestestädter trotz der Niederlage wieder einen Schritt in Richtung der Playoffs gemacht. Es gibt aufgrund von möglichen Vierer- oder gar Fünfervergleichen immer noch Konstellationen, in denen die Coburger am Ende auf dem undankbaren neunten Platz landen könnten. Dennoch, nach dem Spiel gegen Baunach munterte diese Aussicht die Vestestädter sichtlich auf.
Denn die 40 Minuten auf dem Feld zuvor hatten gar nicht für gute Laune gesorgt. Als die Baunacher, die den kurzen Trip mit dem Mannschaftsbus von Brose Bamberg hinter sich gebracht hatten, aus ihrem Gefährt stiegen, bestätigten sich die Erwartungen: Angesichts eines spielfreien Wochenendes ihres Kooperationspartners liefen die Gäste zum ersten Mal seit langem wieder in kompletter Stärke auf, während Coburgs Cheftrainer Ulf Schabacker seine Kernrotation nach der Verletzung von Schlüsselspieler Princeton Onwas (Bänderriss im Ellenbogengelenk) auf sieben Mann ausgedünnt sah.
Zuschauerrekord in der Arena
Vor 1166 Zuschauern zeigte sich der BBC beim „Blaulichttag“ dennoch in den ersten zehn Minuten von seiner besten Seite, erspielte sich eine 13:11-Führung und erhielt stürmischen Applaus. Danach allerdings musste Coburg abreißen lassen: Im zweiten Viertel legten die Gäste einen 17:3-Lauf auf das Parkett zum Halbzeitstand von 25:39 aus Sicht der Coburger. Im dritten Viertel zeigte Baunach eine hohe Effizienz: Aus sieben Angriffen machten die „jungen Hechte“ 21 Punkte, trafen fünf Dreier und zogen zwei Mal das Drei-Punkt-Spiel. Beim 36:79 vor dem Schlussviertel war die Partie längst entschieden.
Immerhin, Coburg gab nicht auf und stemmte sich in den letzten zehn Minuten noch einmal gegen die Baunacher Angriffsbemühungen. Am deutlichen und verdienten Sieg der Gäste konnte das jedoch nichts mehr ändern.
“Dürfen den Kopf nicht hängen lassen”
„Wir mussten unser Verteidigungskonzept komplett umstellen, wollten eigentlich absinken – aber das ging aufgrund der Treffsicherheit der Baunacher natürlich nicht“, erklärte BBC-Coach Schabacker nach dem Spiel. Seinem Kapitän Christopher Wolf, der mit einer Fraktur des Fingergelenks aussetzen musste, schmerzte das Ergebnis: „Es war sehr schmerzhaft, ich hätte super gerne gespielt. Nicht nur die Höhe der Niederlage tut weh, dass wir überhaupt verloren haben tut schon weh. Wir dürfen jetzt aber den Kopf nicht hängen lassen, sondern müssen in zwei Wochen in Oberhaching gewinnen.“
Denn in der kommenden Woche pausiert die ProB, erst am übernächsten Wochenende ist der BBC wieder gefordert, wenn es in die Münchener Vorstadt geht. Für die Coburger eine willkommene Pause, schließlich gibt es die leise Hoffnung, dass gegen die Tropics wieder eine etwas breitere Rotation für Coburg an den Start geht – und am Ende die Gefühle ausnahmslos positiv sind.
BBC Coburg: Ebert (7), Herbst, Dippold (1), Lorber (4), Baric, Urbano (14, 6 Rebounds), Keita (14, 12 Rebounds), Bär (10, 5 Rebounds), Perschnick (7).
Baunach Young Pikes: Nicholas Tischler (16, 5 Assists), Brandon Tischler (7), Baggette (9), Saffer (2), Plescher (15), Bulic (13), Seric (6), Ueberall, Keppeler (7), Mavridis, Heckel (15).