Mit den FRAPORT SKYLINERS Juniors stellt sich am Sonntag um 16 Uhr zur 2. Basketball-Bundesliga-ProB-Heimpremiere des BBC COBURG zum ersten Mal die Reservemannschaft eines Bundesligisten in der HUK-COBURG arena vor. Die blutjungen Hessen kommen mit zahlreichen Top-Talenten und einem erfahrenen Recken nach Oberfranken.
Der Saisonauftakt verlief für die Truppe von Headcoach Sebastian Gleim ähnlich wie für den BBC nicht optimal. Ausgerechnet das Lokalderby gegen die Zweitvertretung der GIESSEN 46ers gaben die Frankfurter Nachwuchskräfte in eigener Halle mit 66:69 ab. Das Trainerfazit nach der Partie ähnelte dem seines Coburger Amtskollegen Simon Bertram in Schwelm: „Uns hat die Aufmerksamkeit für die vermeintlich kleinen Dinge gefehlt. Unsere jungen Spieler müssen in der Liga erst einmal ankommen.”
Talente ohne Ende
Die Junioren aus „Mainhattan“ deuteten jedoch gegen den hessischen Rivalen bereits an, dass mit ihnen im Saisonverlauf zu rechnen sein wird. Kein Wunder, ist es der Talentschmiede des deutschen Meisters von 2004 doch gelungen, eine ganze Ansammlung hochbegabter Youngster an den Main zu locken. Da wäre zum einen der groß gewachsene Guard Isaac Bonga, deutscher U-19-Nationalspieler und nach Ansicht vieler Experten unser nächster aussichtsreicher „NBA-Export“. Oder der ehemalige Münchner Richard Freudenberg, ebenfalls U-19-Auswahlakteur und trotz 2,06 Metern Körperlänge sehr beweglich und ein hervorragender Distanzschütze. Auch Point Guard Garai Zeeb, der im Hessenderby sechsmal von der Dreierlinie einnetzte, der lange Serbe Armin Trtovac (14 Punkte, 11 Rebounds gegen Gießen), Flügelspieler Konstantin Schubert und der bisher noch nicht spielberechtigte US-Forward Alex Fountain fallen in die Kategorie „jung, dynamisch, erfolgreich“. Selbst Niklas Kiel, gerade einmal zwanzig Jahre alt und bereits fester Bestandteil der Frankfurter BBL-Rotation, könnte theoretisch noch für das Farmteam zum Einsatz kommen. Center-Routinier Tobias Jahn, der in der Vorsaison noch gemeinsam mit BBC-Forward Christopher Wolf in Ehingen auf Korbjagd ging, ist mit 31 der einzige Frankfurter Akteur jenseits der 22 Lenze.
Personalsorgen beim BBC
Trotz des jugendlich daherkommenden Gegners wird der Heimauftakt für den Aufsteiger aus der Vestestadt aber alles andere als ein Kinderspiel. „Je nach Besetzung hat Frankfurt eine Mannschaft von gehobenem Playoff-Kaliber“, zollt Matthias Haufer, Sportlicher Leiter beim BBC COBURG, dem Kontrahenten großen Respekt und erläutert: „Die Ausgangsposition verändert sich gegenüber der Partie in Schwelm ein wenig. Dort waren wir im Altersvergleich die „Greenhorns“, diesmal verfügen wir zumindest nominell über mehr Erfahrung. Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass die SKYLINERS zwar sehr jung sind, aber zumeist schon seit Jahren auf hohem Niveau und teilweise international aktiv sind. Wir werden nur dann eine Chance haben, wenn wir uns stark verbessert präsentieren.“
Verbesserungsmöglichkeiten gibt es durchaus, schließlich leistete sich der BBC im Westen stolze 20 Ballverluste und traf nur 38 Prozent seiner Wurfversuche aus dem Feld. „Jeden kleinen Lauf, jede Chance auf eine Wende haben wir uns durch eigene Fehler selbst zunichtegemacht“, ärgert sich Cheftrainer Simon Bertram noch immer über die unnötige Niederlage, betont aber gleichzeitig: „Es macht mir viel Mut, dass die Einstellung jederzeit gestimmt hat und keine Schuldzuweisungen stattgefunden haben. Ganz im Gegenteil, die Spieler sind sehr selbstkritisch mit ihrer Leistung ins Gericht gegangen und haben unter der Woche extrem hart gearbeitet. Wir haben viele Spielsituationen im 5-gegen-5 simuliert, um in den Wettkampfrhythmus zu kommen.“
Personell gestaltet sich die Lage bei den Vestestädtern allerdings problematisch: Daniel Stawowski droht mit einer Knieblessur auszufallen, das gleiche Schicksal blüht seinem Centerkollegen Sinan Özdil. Auch Jordan Burris und Christopher Wolf mussten mit dem Training aussetzen, dafür sollte Youngster Matthias Fichtner wieder einsatzbereit sein. „Auf den großen Positionen sieht es einigermaßen dünn aus, aber wir werden versuchen, aus der Not eine Tugend zu machen und mit einer kleinen Aufstellung ordentlich Druck ausüben“, so Bertram zur angespannten Kadersituation.
Publikum ein „entscheidender Faktor“
Die Verantwortlichen beim BBC COBURG sind jedenfalls heiß auf die Premiere vor eigenem Publikum: “Mit dem ersten Heimspiel fängt ja vor allem für unsere Fans die Saison erst so richtig an. Deshabl freuen wir uns riesig auf Sonntag. Es herrschen noch zwei Tage Ausnahmezustand, bis alles final vorbereitet ist, vieles wird auch immer erst in letzter Minute fertig, aber trotzdem überwiegt die Vorfreude, dass in der Arena endlich wieder das Feuer brennt”, kann Manuel “Bobby” Fischer, Geschäftsfüher der BBC COBURG Spielbetriebs GmbH, den Tip-off kaum abwarten. Wolfgang “Jack” Hörnlein, Vorsitzender des BBC COBURG e.V., sieht es ähnlich: “Die Spannung steigt sowohl für die Mannschaft als auch für das gesamte Organisationsteam. Alle fiebern auf die Premiere in der 2. Basketball-Bundesliga ProB hin und hoffen auf einen erfolgreichen Ausgang.”
Eintrittskarten für das erste 2. Basketball-Bundesliga ProB-Heimspiel in der BBC-Vereinshistorie gibt es im Vorverkauf bei Optik Müller in der Coburger Mohrenstraße und beim Sportland Coburg in Dörfles-Esbach sowie an der Tageskasse zum Preis von 8 Euro (4 Euro ermäßigt bei Vorlage des entsprechenden Berechtigungsausweises). Für Sportleiter Haufer wäre eine gut gefüllte HUK-COBURG arena ein „potentiell entscheidender Faktor im Hinblick auf unsere Erfolgsaussichten“.
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