-U14 Bezirksoberliga BBC COBURG : BIG Gotha 43:68-
Es gibt da so eine Philosophie: “Lieber gut spielen und verlieren, als schlecht spielen und gewinnen”.
Natürlich muss man diese Überlegung nicht immer teilen: Treue Fans freuen sich freilich über jeden Sieg ihres Teams, egal wie er zustande kam (euphemistisch spricht man dann häufig von einem “Arbeitssieg” – paradoxerweise…). Aber zumindest der Kerninhalt dieser Aussage ist wohl –zumindest im Jugendsektor– wahr: Denn eine Mannschaft, die alles gibt, eine hervorragende Leistung zeigt und dennoch verliert, ist einem Jugendcoach wesentlich lieber, als ein Team, das grottenschlecht spielt und irgendwie noch gewinnt.
Unsere U14-1 jedoch hat am letzten Sonntag ihre ganz eigene Philosophie gelebt: “Lieber schlecht spielen UND verlieren…”.
Natürlich war es dem Team klar, dass die Partie gegen Gotha kein Zuckerschlecken wird; Umso überraschender war dann das Ergebnis des 1. Viertels: 12:12! Und das gegen den ungeschlagenen Tabellenersten! In diesem Viertel haben die Spieler bewiesen, warum sie in der Leistungsmannschaft des BBC Coburg aufgestellt sind: Strukturierte Defensive, teamorientierte Offensive und eine Leidenschaft, wie sie nur bei wahren Basketballliebhabern zu sehen ist. Jeder einzelne Spieler zeigte auf dem Feld genau die Leistung, die von ihm die gesamte Saison über erwartet wurde, sodass es zum Ende der 1. Halbzeit eben kein “Wunder” war, dass wir diesmal lediglich mit 4 statt 44 Punkten (so noch im Hinspiel) hinten lagen.
Die “Leistung” jedoch, die unsere Jungs in der 2. Halbzeit aufs Parkett brachten, war der eines Teams, das sich “Leistungsmannschaft” nennt, absolut unwürdig. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist nicht so, dass ein gut herausgearbeiteter Fehlwurf kritisiert wird. Es ist nicht so, dass nicht ausreichende Geschwindigkeit oder mangelndes Können im Umgang mit dem Ball kritisiert wird. Was jedoch kritisiert werden darf und MUSS, ist, wenn Spieler ganz aufhören, Leistung zu erbringen… so wie unser U14-1er in der 2. Halbzeit.
Auf den Punkt gebracht: Die Spieler haben einfach aufgehört, Basketball zu spielen. Statt mit der Einstellung “jetzt erst Recht!” den neuen Spielabschnitt zu beginnen, reagierten die Jungs lieber mit Trägheit und Trotz.
Das absolut enttäuschende ist, dass die Partie bis zu Beginn des zweiten Spielabschnitts absolut offen war. Das konnten viele vielleicht (wie im Rückspiel gegen Breitengüßbach 1) rein subjektiv nicht glauben… Umso “glücklicher” ist es jedoch, dass es die Spieler selbst waren, die in Halbzeit 1 diesen Irrtum aufklärten und zeigten, dass es eben doch möglich war, das Spiel gegen Gotha ausgeglichen zu gestalten!
Am Ende steht nun eine unnötige, aber “leistungs-“gerechte 43:68-Niederlage auf unserem Punktekonto. So ärgerlich dies jedoch ist, die Jungs haben versprochen, das Ganze im letzten Saisonspiel gegen Regnitztal wiedergutzumachen!
Abschließend noch zur Klarstellung: Nicht das Endergebnis der Partie gegen den Tabellenführer ist inakzeptabel, sondern die Leistung, die zu diesem Ergebnis führte.
Denn um wieder diese Philosophie aufzugreifen: Lieber gut spielen und verlieren, als schlecht spielen und gewinnen.
In unserem Fall gegen Gotha jedoch, hat leider beides nicht geklappt…
-Ibrahim “Ibi” Yanik-
“Es war vielen in der Arena klar, dass heute einiges im Bereich des Möglichen lag, wenn nicht sogar ein Sieg, … nur nicht der Mannschaft! Leider haben wir es nicht begriffen oder nicht genug ins Bewusstsein rufen können. Anders kann ich mir als Verantwortlicher der Mannschaft das Auftreten der Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht erklären. Wenn tragende Säulen die Arbeit quittieren, dann bricht nun mal alles zusammen. Da nehmen wir schon die zwei stärksten Gothaer mit Moritz und Magnus praktisch aus dem Spiel, ketten sie mit Foulproblemen an die Ersatzbank, und dennoch gelingt es uns nicht, aus der dieser Situation Kapital zu schlagen und unsere Stärken, insbesondere an den Brettern, auszuspielen. Das Reboundverhalten war ungenügend. Und wenn individuelle Fehler hinzukommen, wird es sehr schwer, noch einmal das Ruder umzureißen. Spielerisch konnten wir allemal mithalten, das haben wir in der ersten Halbzeit gesehen. Die körperlichen Vorteile waren klar auf unserer Seite. Der Kampfgeist in Teilen des Teams überaus lobenswert. Leider schwappte diese Leidenschaft nicht auf alle Teamkollegen über. Extrem unglücklich, denn das wäre das Highlight der Saison gewesen. Jetzt gilt es, in Regnitztal noch einmal alles in die Waagschale zu werfen, um die Spielzeit 2015/16 erfolgreich zu beenden, bevor es in die Vorbereitung der U14 und U16 Mannschaften geht. Wir haben mit jedem einzelnen im Team geredet. Die Jungs wissen nun, was Sache ist. Ich bin mir sicher, in Regnitztal werden wir ein anderes Auftreten der Mannschaft erleben!”– Trainer Murat Avcilar
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